(Dezember 2021) Was kommt auf uns zu? Was bleibt und was ändert sich? Hier sind ein paar Trends, die mit hoher Wahrscheinlichkeit Einfluss auf das Fachregelwerk nehmen werden.
Bei Normen und anderen bautechnischen und bauvertraglichen Regeln rund um den Metallbau wird der Strom an Änderungen nicht nachlassen. Europäisches und deutsches Baurecht sowie deren Synchronisierung sind starke Treiber für Anpassungen. Diese müssen dokumentiert, vermerkt, erläutert sowie in einen nachvollziehbaren Zusammenhang aus dem Betrachtungswinkel des Metallhandwerks gebracht werden.
Neue Produkte sowie neue Verarbeitungstechniken und -möglichkeiten sorgen ebenfalls für einen ständigen Bedarf nach Anpassung der allgemein anerkannten Regeln des Handwerks. Es kommt daher auch von Seiten der Zulieferer viel Wissenswertes auf das Handwerk zu. Die digitale Transformation schreitet ständig voran, auch bei der Arbeit des Metallhandwerkers. Die durchgängige Nutzung digitaler Daten für ein Bauprojekt (BIM) wird in nicht allzu ferner Zukunft Standard.
Und die Möglichkeit zur Nutzung miteinander verbundener Daten im eigenen Betrieb? Diese reicht im Maximalfall von der Auftragsakquise über die Planung und Konstruktion, Materialbestellung, Fertigungsvorbereitung, Fertigung, den Transport zur Baustelle und der dortigen Montage bis zur Nachbearbeitung und Dokumentation. Schon die Aufzählung lässt ahnen: Eine weitreichende Datennutzung wird wohl zunehmen, weil sie im Wettbewerb der ausführenden Betriebe Effizienzvorteile birgt.
Die Komplexität der Aufgaben eines Handwerksbetriebs bei der Ausführung von Aufträgen wird wachsen, allein schon weil beispielsweise seine Pflichten in Sachen Dokumentation, Nachhaltigkeit und Arbeitsschutz immer umfangreicher werden.
Die Kunden der Werke von Metallbauern werden aus ganz unterschiedlichen Gründen zunehmend genauer prüfen, ob die Ausführung den allgemein anerkannten Regeln der Technik entspricht. Letztere bereits vor Beginn der Planung und Konstruktion eines Auftragswerks zu kennen, wird somit immer wichtiger.
Alle genannten Trends haben einen unmittelbaren Einfluss auf die Inhalte und die Struktur des Regelwerks und die Frage, was darüber hinaus von Betrieben in Sachen technische Regeln benötigt wird. Und das Metallhandwerk verlangt aufgrund seiner großen Komplexität von den Ausführenden ohnehin einen ständigen Ausbau ihres Wissens. Das ist anstrengend und zugleich spannend für den Handwerksbetrieb.
Im Zug dieser Trends entstehen Metallbauern Wissens- und Anwendungs-Aufgaben. Die Metallbaupraxis ist ein Werk, in dem sie gebündelt bearbeitet und dann als praxisnahe Informationen, Handlungsanleitungen und -lösungen aufbereitet und angeboten werden.
Die Papierversion des Regelwerkes hat früher oder später ausgedient. Vielleicht wird es eher notwendig sein, eine Version zur Verfügung zu stellen, die speziell für Mobiltelefone gestaltet ist. Möglicherweise wird die Aktualisierungsfrequenz des Werkes zunehmen.
Für den Bundesverband Metall und den Charles Coleman Verlag als Dienstleister des Metallhandwerks ist es eine Herausforderung, stets die richtige Unterstützung in Sachen Information oder Lösung anzubieten. Möglicherweise wird auch die Zusammenarbeit zwischen Handwerk und Industrie in Bezug auf Regelwerksinhalte intensiver werden.
Was dem Handwerk hilft, gute Arbeit zu liefern, ist im Sinn aller am Bau Beteiligten. Ein stets offener Dialog über die Praxis des Metallbaus – und somit im wahrsten Sinn des Wortes über die Metallbaupraxis – ist daher ein erklärtes Ziel der Macher des Regelwerks. Wir wünschen uns heute und in Zukunft stets Ihr Feedback. Und wir freuen uns darüber, wenn Sie mit uns in Kontakt treten.