Eine lächelnde Frau sitzt an einem Bürotisch mit einer Tasse Kaffee und Dokumenten.
"Ich freue mich darauf, die BAU weiterzuentwickeln und gemeinsam mit meinem Team eine Messe zu gestalten, die sowohl den aktuellen als auch den zukünftigen Anforderungen der Baubranche gerecht wird", sagt Cornelia Lutz als neue Chefin der BAU. (Quelle: Messe München)

Interviews mit Branchenpartnern 2025-07-30T07:20:25.160Z Baumessen: „Die BAU als Taktgeber der Branche“

Die BAU hat eine neue Führung. Seit dem 15. Mai hat Cornelia Lutz als Senior-Director-Exhibitions in Personalunion die Projektleitung übernommen. Im Interview mit M&T schildert sie, wo sie die Herausforderungen für die Messe sieht und skizziert die Weiterentwicklung der BAU mit Blick auf die nächste Auflage im Januar 2027.

Eine lächelnde Frau sitzt in einem Büro an einem Tisch mit einer Tasse Kaffee.
"Durch die Fokussierung auf Themen wie Digitalisierung, urbanes Wachstum und innovative Bautechnologien möchten wir Impulse für eine nachhaltige und zukunftsorientierte Branche setzen", erläutert Cornelia Lutz eins ihrer Ziele. (Quelle: Messe München)

Frau Lutz, zunächst unseren herzlichen Glückwunsch zur neuen Position! Was bedeutet diese Aufgabe persönlich für Sie?

Vielen Dank! Ich freue mich sehr auf die neue Aufgabe. Die Rolle als Projektleiterin der BAU ist für mich eine spannende Herausforderung mit großer Verantwortung. Sie bietet mir die Möglichkeit, meine langjährige Erfahrung in der Messeorganisation sowie meine Leidenschaft für innovative Konzepte einzubringen. Es ist schön, Teil eines so wunderbaren Teams zu sein und die Entwicklung einer Messe mitzugestalten, die eine führende Position in der globalen Baubranche besitzt. Die BAU ist nicht nur ein Spiegel der Bauwirtschaft, sondern auch Motor für deren Weiterentwicklung – das mitzugestalten, motiviert mich sehr.

Welche Erfahrungen aus Ihrer bisherigen Karriere bringen Sie in Ihre neue Rolle als Projektleiterin der BAU ein?

In den letzten elf Jahren lag mein Fokus auf Handwerk. Hier habe ich gelernt, wie entscheidend das Zusammenspiel unterschiedlicher Gewerke und Branchen ist, gerade in der Baubranche ist das essenziell. Weiterhin bringe ich ein tiefes Verständnis für Kundenbedürfnisse mit und suche den regelmäßigen Austausch mit dem Netzwerk.

Die BAU ist eine der wichtigsten Messen der Baubranche weltweit. Wo sehen Sie aktuell die größten Herausforderungen?

Die Baubranche befindet sich in einem tiefgreifenden Wandel, geprägt von Digitalisierung, Nachhaltigkeit und globalen Marktveränderungen. Eine zentrale Herausforderung wird sein, Trends frühzeitig zu erkennen und innovative Konzepte zu entwickeln, damit die Messe als Plattform für Austausch und Inspiration auch in Zukunft einen Pflichttermin darstellt. Gleichzeitig müssen wir flexibel auf geopolitische und wirtschaftliche Rahmenbedingungen reagieren, um unseren internationalen Anspruch weiterhin auf höchstem Niveau zu erfüllen.

Wie möchten Sie die BAU weiterentwickeln, um auch in Zukunft relevant und international führend zu bleiben?

Die BAU wird weiterhin der führende Branchentreffpunkt für den Austausch von Wissen und Innovationen bleiben. Ziel ist es, die Messe noch stärker als Plattform für Themen der Zukunft wie Digitalisierung, Nachhaltigkeit, Urbanisierung und Fachkräftesicherung zu positionieren. Gleichzeitig legen wir großen Wert darauf, nationalen und internationalen Partnern, Ausstellern und Besuchern ein maßgeschneidertes Erlebnis zu bieten, das den globalen Trends Rechnung trägt. Dazu entwickeln wir Formate und Inhalte weiter, interaktiv, zielgruppengerecht zukunftsorientiert.

Welche Themen und Trends werden Ihrer Meinung nach auf der nächsten BAU im Mittelpunkt stehen?

Bereits heute zeichnen sich Themen wie Digitalisierung, nachhaltiges Bauen, innovative Baustoffe und smarte Stadtplanung ab. Ich gehe davon aus, dass zur BAU 2027 Aspekte wie Kreislaufwirtschaft, Energieeffizienz, urbane Resilienz und grüne Technologien noch stärker in den Fokus rücken werden. Diese Trends zeigen den Weg in die Zukunft. Die BAU soll hier nicht nur abbilden, sondern auch Impulse setzen und den Dialog zwischen Industrie, Architektur, Planung, Handwerk und Politik fördern.

Wie möchten Sie Aussteller und Besucher gleichermaßen für die Messe begeistern – gerade in Zeiten zunehmender Digitalisierung und virtueller Formate?

Trotz zunehmender Digitalisierung bleibt der persönliche Austausch ein unverzichtbarer Bestandteil erfolgreicher Geschäftsbeziehungen – gerade in der Baubranche, in der Haptik, Materialien und direkte Gespräche eine zentrale Rolle spielen. Wir möchten das Messeerlebnis vor Ort weiter stärken, indem wir den Fokus auf hochwertige Präsentationsflächen, inspirierende Sonderschauen, praxisnahe Vorführungen und ein attraktives Rahmenprogramm legen. Die BAU soll auch zukünftig ein lebendiger Ort der Begegnung, des Erlebens und der Innovation sein. Gleichzeitig möchten wir die Aufenthaltsqualität und Services kontinuierlich verbessern – von digitaler Vorbereitung bis zur optimalen Besucherführung.

Welche Rolle spielt Nachhaltigkeit in Ihrer Vision für die BAU?

Nachhaltigkeit ist ein zentraler Bestandteil meiner Vision für die BAU. Die Messe muss als Impulsgeber für nachhaltige Innovationen in der Baubranche dienen. Dazu gehört nicht nur die Förderung nachhaltiger Baupraktiken und die Präsentation klimafreundlicher Technologien, sondern auch die Verbesserung der ökologischen Bilanz der Messe selbst – sei es durch den Einsatz von umweltfreundlichen Materialien, emissionsärmerer Logistik oder durch das Vorantreiben von Kreislaufwirtschaft und klimaneutralem Bauen. Nachhaltigkeit ist kein Trend, sondern ein zentraler Auftrag für die Zukunftsfähigkeit der Branche und der BAU.

Wie wichtig ist Ihnen die internationale Ausrichtung der Messe und wie wollen Sie diese weiter stärken?

Die internationale Ausrichtung der BAU ist für mich von großer Bedeutung und ein zentraler Erfolgsfaktor. Wir wollen die Messe als globales Netzwerk für alle Akteure der Baubranche weiterentwickeln und ausbauen. Unsere Strategie ist es, die BAU als unverzichtbaren globalen Treffpunkt zu etablieren, an dem sich internationale Entscheider und Innovatoren begegnen. Dazu gehören auch der Ausbau internationaler Partnerschaften, gezielte Maßnahmen zur Ansprache globaler Märkte und ein attraktives Rahmenprogramm, das den globalen Dialog fördert.

Die Bauwirtschaft steht vor tiefgreifenden Veränderungen – wie kann die BAU hier als Impulsgeber fungieren?

Die BAU ist der ideale Ort, um die Veränderungen in der Bauwirtschaft anzustoßen, Debatten zu führen und Lösungen aufzuzeigen. Durch die Fokussierung auf Themen wie Digitalisierung, urbanes Wachstum und innovative Bautechnologien möchten wir Impulse für eine nachhaltige und zukunftsorientierte Branche setzen. Die Messe fördert den Dialog zwischen Visionären, Praktikern und Entscheidungsträgern und bringt Theorie und Praxis unter einem Dach zusammen. So kann sie als Taktgeber der Branche fungieren.

Und zum Schluss: Worauf freuen Sie sich persönlich am meisten bei Ihrer neuen Aufgabe?

Ich freue mich darauf, die BAU weiterzuentwickeln und gemeinsam mit meinem Team eine Messe zu gestalten, die sowohl den aktuellen als auch den zukünftigen Anforderungen der Baubranche gerecht wird. Dazu zählt die enge Zusammenarbeit mit Partnern, Experten und Innovatoren auf Augenhöhe. Besonders gespannt bin ich auf den direkten Dialog mit Ausstellern und Besuchern aus aller Welt. Diese Vielfalt an Perspektiven ist es, die die BAU einzigartig macht.

Vita

Cornelia Lutz

ist seit rund 20 Jahren im Messewesen tätig, unter anderem bei Veranstaltern, Ausstellern und Dienstleistern. Ihre beruflichen Stationen führten Sie neben München auch nach Stuttgart, Köln und Nürnberg. In den vergangenen elf Jahren war sie für verschiede Messen im Handwerk verantwortlich. Ihr Fokus lag in diesem Zeitraum auf innovativen, zukunftsorientierten Plattformen. Im Mai 2025 wechselte Cornelia Lutz zur Messe München und übernimmt in ihrer Rolle als Senior Director Exhibitions unter anderem auch die Projektleitung der BAU (nächster Termin: 11.-15. Januar 2027) und verantwortet mit der „digitalBAU“, der „BAU China“ und der „Glasstech Asia“ das gesamte BAU-Netzwerk.

zuletzt editiert am 30. Juli 2025