"Die nächste Zukunft Handwerk findet vom 28.2. bis 1.3.2024 im ICM in München statt. Wir freuen uns darauf, den Ort zu bieten, wo sich das Handwerk austauschen kann", sagt Cornelia Lutz als Leiterin der Veranstaltung im Gespräch mit M&T-Chefredakteur John Siehoff. (Quelle: M&T / Yvonne Schneider)

Interviews mit Branchenpartnern 1. August 2023 Branchenevent: "Der Wunsch nach Austausch und Vernetzung ist sehr groß"

Mit der Veranstaltung "Zukunft Handwerk" hat die Gesellschaft für Handwerksmessen Anfang März 2023 eine mehrmediale Kongress- und Konferenz-Plattform geschaffen. Die Leiterin der Veranstaltung, Cornelia Lutz, erläutert M&T, warum sie ein positives Fazit zieht, was sie gelernt hat und wie es weitergeht.

Als "Netzwerk der Meister/-in und Macher/-in" und als "Gipfeltreffen des Handwerks" will die GHM mit der Zukunft Handwerk die Branche zusammenzubringen und Möglichkeiten für Wachstum und Fortschritt diskutieren . Wir haben nachgefragt ...

Warum wollten Sie eine Zukunft Handwerk veranstalten?

Das Handwerk ist das Rückgrat unserer Wirtschaft. Es ist für die lokale Wirtschaft, für Innovationen und für die Bereitstellung von Dienstleistungen von entscheidender Bedeutung. Aber wir stehen auch vor erheblichen Herausforderungen, darunter der technologische Wandel, der Mangel an Fachkräften und die Notwendigkeit nachhaltiger Prozesse und Produktionen. Mit dem Live-Event Zukunft Handwerk wollten wir eine Plattform schaffen, auf der wir diese Themen adressieren, die Branche zusammenbringen und Möglichkeiten für Wachstum und Fortschritt diskutieren können.

Wie haben Sie bei der Planung Ihrer Veranstaltung die Zukunftsthemen für das Handwerk identifiziert?

Wir haben eng mit verschiedenen Handwerksorganisationen, Fachleuten und Industriepartnern zusammengearbeitet, um ein Verständnis dafür zu entwickeln, welche Themen für das Handwerk in den kommenden Jahren relevant sein werden. Durch den ständigen Austausch mit Handwerkern und Handwerkerinnen haben wir die Themen herausgearbeitet. Meinem Team und mir war es wichtig, die wirklichen Anliegen der Branche zu verstehen und nicht nur Trends nachzugehen. Außerdem haben wir aktuelle Forschungsergebnisse und Marktanalysen berücksichtigt und Rückmeldungen aus unserer Community eingeholt.

Welche Themen beschäftigen das Handwerk aus Ihrer Sicht derzeit besonders? 

Einige der Schlüsselthemen, die das Handwerk besonders beschäftigen, sind die Digitalisierung und Automatisierung von Prozessen, die Notwendigkeit von nachhaltigen und umweltfreundlichen Praktiken, die Anpassung an neue Arbeitsmodelle und der Fachkräftemangel. Darüber hinaus sind auch Fragen der Betriebsführung, der Aus- und Weiterbildung und der Anpassung an veränderte Kundenbedürfnisse von großer Bedeutung. Meiner Meinung nach aber die größte Herausforderung für das Handwerk derzeit und bleibt – neben dem Fachkräftethema, das aber vor allem auf politischer Ebene endlich ausreichend adressiert werden muss – die Digitalisierung. Es ist nicht einfach, diese Technologie zu verstehen und erfolgreich in den Betrieb zu integrieren. Aber ich sehe auch große Chancen in diesem Bereich, wenn wir es richtig angehen.

Cornelia Lutz

Cornelia Lutz ist die Leiterin der "Zukunft Handwerk" beim Messeveranstalter GHM Gesellschaft für Handwerksmessen und weiß um aktuelle und künftige Anforderungen an Messen und Events. In ihrer zusätzlichen Funktion als Bereichsleiterin B2C-Messen und Koordinatorin Handwerkpolitik bildet sie eine wichtige Schnittstelle im Handwerk und organisiert mit ihrem 14-köpfigen Team jährlich mehrere relevante Live-Formate. Seit 2001 besetzt Lutz diverse Positionen in der Messe- und Veranstaltungswirtschaft, unter anderem bei der Messe München, der Karlsruher Messe- und Kongress GmbH oder auf Ausstellerseite. Seit 2014 setzt sie sich bei der GHM neben der Umsetzung und Weiterentwicklung der Messemarken vor allem für die Themen Female Empowerment im Handwerk und, gemeinsam mit Partnern wie der Google-Zukunftswerkstatt oder dem MDZH (Mittelstand-Digital Zentrum Handwerk) für Initiativen rund um die Digitalisierung ein.

Welche Angebote der Zukunft Handwerk kamen bei den Teilnehmern besonders gut an? 

Die Teilnehmer haben besonders das umfangreiche Konferenzprogramm geschätzt, das an drei Tagen auf einen Blick einen breiten Überblick über zukunftsorientierte Themen und Best Practices bot. Ebenfalls sehr gut kamen die Networking-Veranstaltungen und die Gelegenheit an, Produkte und Dienstleistungen von führenden Anbietern im Expo-Bereich zu entdecken.

Was waren die Highlights aus Ihrer Sicht als Veranstalter? 

Eines der Highlights war definitiv die positive Resonanz und das Engagement der Teilnehmer. Es war inspirierend zu sehen, wie viele Menschen bereit sind, sich aktiv mit den Herausforderungen und Möglichkeiten des Handwerks auseinanderzusetzen. Ein persönliches Highlight für mich war es, die Energie der Teilnehmer zu erleben. Sie haben das Live-Event, die Erstveranstaltung der Zukunft Handwerk, mit Leben gefüllt und zu dem gemacht, was es war. Das hat mir gezeigt, dass unsere Arbeit einen echten Unterschied machen kann. Außerdem war die Vielfalt und Qualität der vorgestellten Produkte und Dienstleistungen beeindruckend.

Wie war aus Ihrer Sicht die Resonanz auf Ihre Veranstaltung im Handwerk insgesamt?

Die Resonanz auf die Veranstaltung war insgesamt sehr positiv. Viele Teilnehmer haben uns gesagt, dass sie die Informationen und Kontakte, die sie auf der Veranstaltung gewonnen haben, als sehr wertvoll empfanden. Es gab auch eine starke Nachfrage nach einer Fortsetzung der Veranstaltung.

Welche Erkenntnisse haben Sie gewonnen? Was werden Sie beibehalten, was werden Sie anders machen? 

Eine Erkenntnis war, dass der Wunsch nach Austausch und Vernetzung in der Branche sehr groß ist. Auch die Relevanz praxisorientierter Inhalte wurde mir nochmal deutlich vor Augen geführt, Handwerker und Handwerkerinnen erfahren gerne direkt, legen am liebsten selbst Hand an. Das Angebot dahingehend werden wir im nächsten Jahr verstärken. Für uns wichtig war die Bestätigung, wie dringend die Branche Lösungsansätze für den Fachkräfte- und Nachwuchsmangel benötigt. Dieser Punkt wurde in vielen Diskussionen und Workshops hervorgehoben und zeigt, dass wir in unseren zukünftigen Veranstaltungen diesem Thema besondere Aufmerksamkeit widmen müssen. Außerdem hat sich gezeigt, dass es einen starken Wunsch nach praxisorientierten und umsetzbaren Lösungen gibt, insbesondere in den Bereichen Digitalisierung und Nachhaltigkeit.

Wann und wo ist die nächste Zukunft Handwerk?

Die nächste Zukunft Handwerk findet vom 28.2. bis 1.3.2024 im ICM in München statt. Wir freuen uns darauf, im nächsten Jahr und mit vielen neuen Ideen den Ort zu bieten, auf der sich das Handwerk über aktuelle Herausforderungen und zukunftsweisende Lösungen austauschen kann.
Doch die Wartezeit muss mit Blick auf die anstehenden Herausforderungen für Betriebe nicht ungenutzt bleiben. Alle Vorträge des Live-Events finden sich als Video-on-Demand auf der digitalen Plattform. Unter https://meetdigital.zukunfthandwerk.com bieten wir darüber hinaus eine breite Palette an Inhalten wie Videos, Expertenmeinungen, Informationen und Insiderwissen von Menschen, die in ihrem jeweiligen Thema führend sind. Zum Beispiel setzen wir auch die aktuell laufende Coachingreihe für das Handwerk mit der Google-Zukunftswerkstatt dortum. Der zusätzliche Vorteil ist, dass auf all das bequem und zur Zeit noch kostenfrei von Zuhause aus zugegriffen werden kann. Einfach einloggen, loslegen und von dem geballten Wissen für das Handwerk profitieren.

zuletzt editiert am 01.08.2023