Ende Juli fanden in Köln und Umgebung Hausdurchsuchungen der Staatsanwaltschaft Köln bei fünf freigestellten Weinor-Mitarbeitern sowie in einer Niederlassung eines Wettbewerbsunternehmens statt. Dabei wurden Datenträger, Laptops, Mobiltelefone und diverse Unterlagen sichergestellt. Die Behörde ermittelt gegen sie wegen des Verdachts auf Verletzung von Geschäftsgeheimnissen.
Ein Terrabyte Unternehmensdaten seien entwendet worden
Die Staatsanwaltschaft Köln veröffentlichte am 31. Juli 2025 dazu eine Pressemitteilung: „In einem bei der Staatsanwaltschaft Köln geführten Verfahren wegen der Verletzung von Geschäftsgeheimnissen gegen fünf ehemalige Mitarbeiter (36, 45, 56, 56, 59) eines Kölner Unternehmens für Sonnen- und Wetterschutzprodukte haben Ermittler der Polizei Köln am frühen Donnerstagmorgen (31. Juli) insgesamt fünf Wohnungen in Köln, Kerpen und Mönchengladbach sowie eine Geschäftsanschrift in Köln durchsucht. Die Ermittler stellten dabei Datenträger, Laptops, Mobiltelefone und diverse Unterlagen sicher. Den Beschuldigten wird vorgeworfen, im Tatzeitraum Anfang 2025 in unbefugter Weise betriebsinterne Unterlagen insbesondere zu Produktentwicklungen des Unternehmens mittels technischer Ausrüstung kopiert und diese Informationen für den Aufbau einer Niederlassung eines Konkurrenzunternehmens in Köln genutzt zu haben.“
„Wir sind betroffen, mit welchem Aufwand unsere hohen und umfassenden Schutzmechanismen bewusst umgangen wurden“, kommentiert Tim Füldner, Geschäftsführer der Weinor GmbH & Co. KG, den Vorgang. Aufgrund des laufenden Ermittlungsverfahrens der Staatsanwaltschaft, konnte die Weinor-Geschäftsleitung bis zu diesem Tag nicht über die Vorgänge informieren.
Es gab, laut Weinor, ausgehend von der Schweizer Schenker Storen AG eine lang vorbereitete und gezielte Abwerbung von mehreren Personen aus der Weinor-Entwicklungsabteilung. Die Schenker Storen AG sei ein direkter Wettbewerber der Weinor-Muttergesellschaft Griesser-Group. Damit sei das Ziel verfolgt worden, in Köln in unmittelbarer Nachbarschaft ein Wettbewerbsunternehmen zu errichten, um Weinor gezielt anzugreifen. Einige der abgeworbenen Mitarbeitenden hätten Unternehmensdaten im Umfang von mehr als 1,3 Millionen Dateien – vor allem zu Produktentwicklungen – in der Größe von mehr als einem Terrabyte kopiert.
Regulärer Geschäftsbetrieb sei nicht betroffen
Weinor habe unmittelbar nach Bekanntwerden der Vorgänge alle erforderlichen rechtlichen Schritte eingeleitet. Daraufhin seien unter anderem Polizei und Staatsanwaltschaft aktiv geworden. Durch die schnelle und umfassende Reaktion bei Weinor sei weiterer Schaden verhindert worden, berichtet das Kölner Unternehmen.
Der Weinor-Geschäftsbetrieb laufe hiervon unbetroffen ganz normal weiter. Auch die Produktentwicklung sei mittlerweile neu aufgestellt. Es heißt weiter: „Die Unterstützung und Zusammenarbeit von Weinor und seinen Fachpartnern war und ist von den Vorgängen nicht beeinträchtigt.“
Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Köln dauern an. Der Link zur Originalmitteilung der Staatsanwaltschaft Köln lautet: POL-K: 250731-1-K Verletzungen von Geschäftsgeheimnissen - Kripo Köln durchsucht ... | Presseportal