Das Tor überzeugt durch viele gelungen ausgeführte Details und eine stimmige Gesamtgestaltung. Foto: Schrepfer

Deutscher Metallbaupreis 2021-10-29T22:00:00Z Deutscher Metallbaupreis 2021: Sieger in der Kategorie Metallgestaltung

Siegerobjekt in der Kategorie Metallgestaltung sind das Tor und die Pforten zum Weinberg, die die Kunstschmiede Schrepfer aus Würzburg gestaltet hat. Hier erfahren Sie, wie es dem Gewinner gelungen ist, eine stimmige Synthese aus den örtlichen Gegebenheiten und den feinfühlig umgesetzten Kundenwünschen zu finden und mit einer zeitgemäßen Gestaltung zu kombinieren.

Die Aufgabe des Metallgestalters Erik Hofmann und seiner Mitarbeiter bestand in der Gestaltung, der Konstruktion, der Fertigung und Montage eines Einfahrtstores und zweier kleiner Pforten als Eingang zu einem Weinberg.

Der Gestaltungsprozess erfolgte in enger Abstimmung mit dem Kunden und unter Berücksichtigung seiner Ideen und Vorstellungen. Entscheidenden Einfluss auf den Entwurf hatte die Nähe zum Weinberg. Das Motiv der alten Weinbergstöcke und der „verknorzten“ Weinreben wurde dann sehr gelungen in den Entwurf des Tores und der Nebenpforten mit aufgenommen. Wichtig war auch der Gedanke des Kunden zur Erinnerung an seine verstorbene Tochter, die Andeutung der Silhouette eines liegenden Mädchens, sowie eines Denkers bei der Gestaltung zu berücksichtigen. Nach mehreren Entwürfen wurde entschieden, einen zweiten Mädchenkopf in die Pforte des Tores mit aufzunehmen. Schwierig war die Umsetzung auch deshalb, weil trotz der frei ausgeschmiedeten Füllungen die beiden Figuren noch gut zu erkennen sein sollten. Diese Anforderungen wurden mit besonderer Kreativität und gestalterischem Können umgesetzt.

Frei ausgeschmiedet

Metallgestalter Erik Hofmann ist glücklich mit der harmonisch gestalteten Toreinfahrt den Deutschen Metallbaupreis 2021 gewonnen zu haben. Foto: M&T

Das zweiflügelige 800 Millimeter hohe Einfahrtstor mit einer Gesamtbreite von 4.000 Millimeter ist mit einem kleineren Flügel mit einer Breite von 1.100 Millimeter als Eingangspforte ausgestattet. Um für die Gesamtgestaltung eine störende konventionelle starre Rahmenstruktur des Tores zu umgehen, wurde ein kräftiger, horizontal liegender geschmiedeter Flachstahl als Untergurt und Basis gewählt. Die Stabilität des Tores ergibt sich durch die Verflechtung der Ranken und Stäbe. Der Untergurt ist am Feuer so bearbeitet, dass in regelmäßigen Abständen Schlaufen entstehen, durch die die vertikal verlaufenden am oberen Ende angestauchten Füllstäbe gesteckt sind. Als weiteres gestalterisches Element ranken sich geschmiedete Profile durch die vertikalen Füllstäbe. Diese Ornamentik ist frei am Feuer ausgeschmiedet und in die Struktur des Tores eingeflochten.Gestalterisch und konstruktiv besonders gelungen ist die Ausführung der oberen Drehpunktverankerungen in den Muschelkalkblöcken. Die Torbandkonstruktion wurde mit frei ausgeschmiedeten Rankbändern an dem Naturstein angeschlossen. In der Mitte des Tores sind die Initialen „G K“ in die Füllung eingebunden. Sowohl die Silhouetten als auch die Initialen bestechen durch ihre feine kalligraphische Linienführung.

Fazit:

Liebevoll gestaltete Details

Dem Preisträger ist mit diesem handwerklich und künstlerisch herausragenden Projekt eine stimmige Synthese aus den örtlichen Gegebenheiten und den feinfühlig umgesetzten Kundenwünschen mit einer zeitgemäßen Gestaltung gelungen. Hier wurden die prägnanten Eigenschaften des Werkstoffs Stahl von der feinen kalligraphischen Linienführung bis zur Gestaltung der Drehpunktverankerungen hervorragend umgesetzt. Viele liebevoll gestaltete Details machen den Gesamtentwurf sehr stimmig und harmonisch.

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zuletzt editiert am 30. Oktober 2021