Sieger in der Kategorie „Stahlkonstruktionen“ ist die Baumdach-Hoteleinfahrt, die von der Hahner Technik aus Petersberg entworfen, konstruiert, gefertigt und aufgebaut wurde. Lesen Sie, wie die Ideen und Leistungen des Siegers hier zu einer eigenständigen und ästhetisch anspruchsvollen Konstruktion mit einem sehr hohen Wiedererkennungswert geführt haben.
Das neue Vordach für den Eingangsbereich des Kunzmann‘s Hotel in Bad Bocklet sollte ein Verbindungselement der verschiedenen Gebäude, gleichzeitig aber auch ein Blickfang mit einem hohen Wiedererkennungswert sein. Bei aller Modernität sollte das Vordach mit Rücksicht auf die Erwartungen der Kurgäste aber nicht zu abstrakt und die Entwurfsidee leicht erkennbar sein.
Mit dieser Bauaufgabe wandte sich das beauftragte Architekturbüro Neumannarchitektur an Bernhard Hahner, Chef der Firma Hahner Technik. In Handskizzen entstanden gemeinsam verschiedene Entwürfe. Der Kunde entschied sich schließlich für das Baumdach, dass stilisiert mehrere Baumstämme mit einem Blätterdach darstellt. Die Farbgebung lehnt sich in warmen Farbtönen an den Indian Summer Nordamerikas an.
Die Eingangsüberdachung hat eine Dachfläche von rund 115 Quadratmetern. Die Abmessungen betragen 14,50 Meter mal 11,50 Meter bei einer Höhe von etwa 4,00 Metern. Die Besonderheit der Geometrie liegt darin, dass es lediglich einen rechten Winkel gibt. Ansonsten sind die Außenkonturen in unterschiedlichen Radien geschwungen. Hinzu kommt, dass das vorderste Segment des Daches um etwa einen Meter nach oben aufschwingt, damit das Dach den Eingangsbereich offen gestaltet.
Die Leistungen der Hahner Technik umfassten:- Entwurfsidee,- Konzeption und Lieferung der Konstruktion und der Statik,- Konzeption und Lieferung der innenliegenden Entwässerung und der Stromzuführung,- Planung, Fertigung und Montage der feuerverzinkten Stahltragkonstruktion,- Konstruktion und Lieferung des Daches mit Gründachaufbau,- Malerarbeiten.
Eine natürlich gewachsene Konstruktion

Die feuerverzinkte Stahltragkonstruktion hat ein Gewicht von etwa 10,5 Tonnen. Das Dach hat keinen Anschluss an das Hotelgebäude. Damit ist das statische Konzept der Konstruktion komplett freitragend und selbstaussteifend. Die biegesteifen Anschlüsse wurden dabei möglichst unsichtbar in die Aststruktur integriert, damit der Eindruck einer „natürlich gewachsenen“ Konstruktion entsteht. Der Dachaufbau besteht aus einer Trapezblech-Tragschale mit Dämmung und Gründachaufbau. Nach unten wurde eine doppelschalige Konstruktion aus Aluminiumblechen abgehängt. Die Entwässerung erfolgt innerhalb der Baumstützen.
Besonders herausfordernd war die Montage während des laufenden Hotelbetriebs. Die Konstruktion wurde vor dem Feuerverzinken bereits probehalber in der Werkstatt gefügt und wieder demontiert. Um den Eingangsbereich so wenig wie möglich einzuschränken, wurde die Stahlkonstruktion auf dem Hotelparkplatz vormontiert und in einem Hub mit einem 160-Tonnen-Autokran an ihren Bestimmungsort gehoben.
Fazit:
Sehr hoher Wiedererkennungswert
Beeindruckend an dem Gewinnerprojekt sind die außerordentliche handwerkliche, technische und gestalterische Qualität und deren Umsetzung in einem intensiven Entwicklungsprozess mit dem Architekten und Bauherren.Die Ideen und Leistungen des Siegers haben hier zu einer eigenständigen und ästhetisch anspruchsvollen Konstruktion mit einem sehr hohen Wiedererkennungswert und einer Perfektion bis ins Detail von den biegesteifen Anschlüssen bis hin zur verdeckten Entwässerung geführt.