Gewinner in der Kategorie Türen, Tore, Zäune ist der Besuchereingang des Naumburger Doms, der von der Metallwerkstatt Jörg Otto aus Halle an der Saale konstruiert, hergestellt und montiert wurde. Erfahren Sie, wie der kleine Metallhandwerksbetrieb die technische und gestalterische Lösung mit viel Kreativität und Erfindungsreichtum umgesetzt hat.
Nach Anfrage, Angebot und Auftragserteilung durch das Architekturbüro „denkmalarchitektur Regine Hartkopf“ hatte der kleine Metallhandwerksbetrieb Metallwerkstatt Jörg Otto aus Halle die Aufgabe den Besuchereingang für den Naumburger Dom nach einer Entwurfszeichnung zu konstruieren, zu fertigen und zu montieren.
Der Eingang hat die Form eines Spitzbogens mit einer Höhe von 4,60 Meter und einer Breite von 5,50 Meter. Geplant wurde ein Gitter aus Flachstahl 150 Millimeter mal dreißig Millimeter, beziehungsweise 110 Millimeter mal zwanzig Millimeter – mit einer hinter dem Gitter liegenden Verglasung. Der eigentliche Eingang wird durch ein repräsentatives Eingangsportal gebildet, das mit Baubronze bekleidet ist.
Gemeinsam mit dem Architekturbüro wurden die Detailausführungen erarbeitet und durch den Metallbaubetrieb Arbeitsproben verschiedener Details und der Oberflächen hergestellt. Es wurden verschiedene Türvarianten geprüft und anschließend die Werkplanung erstellt.
Das Aufmaß wurde mit Hilfe eines 3D-Lasers genommen und für den Torbogen wurde eine Schablone aus Holz gefräst. Danach konnte dann der Torbogen sehr genau gewalzt werden.
Parallel dazu wurde der Fußboden neu verlegt und die Sandsteine auf denen das Gitter und die Tür verankert werden sollten, neu gesetzt. Alle Anschlüsse und Bauteile mussten sehr passgenau gefertigt werden.
Schwierige Montage

Die Türumfassung und die Tür wurden aus Quadratrohr aus nichtrostendem Stahl gefertigt, mit Aluminiumverbundplatten beplankt und mit ein Millimeter dicken mehrfach gekanteten Baubronzeblechen bekleidet. Die Bleche wurden dabei verklebt. Die Bronze wurden anschließend brüniert und das Gitter lackiert. Die Montage des aus drei Einzelteilen in der Werkstatt vorgefertigten Eingangs war sehr anspruchsvoll. Das Gesamtgewicht der Konstruktion beträgt 1,5 Tonnen.
Besondere Schwierigkeiten für die Montage entstanden durch die Lage im Innenhof. Eine sehr kleine Tordurchfahrt erforderte viel Kreativität und Flexibilität beim Transport und erschwerte das Vorgehen bei der Montage. Mit Hilfe eines Kranes und von zwei Portalkränen wurde das Gitter aufgerichtet und an seinen Platz geschoben. Die Montage der Isolierverglasung erfolgte später mit Hilfe eines mobilen Glaslifters. Die Anschlussfugen zum Sandstein wurden mit Eichenholzpassleisten versehen.
Fazit:
Überzeugende Gesamtwirkung
Besonders beeindruckend sind die gestalterische und technische Gesamtwirkung der Toranlage in den Proportionen zur vorhandenen Bausubstanz und die interessante Detailausführung. Anspruchsvoll und herausfordernd war unter anderem auch die Montage unter den schwierigen örtlichen Gegebenheiten, die der Metallhandwerksbetrieb mit viel Kreativität und Erfindungsreichtum umgesetzt hat. Für die kleine Firma mit nur fünf Mitarbeitern war es ein sehr spannendes, herausforderndes und anspruchsvolles Projekt, das im Team in überzeugender Art und Weise gemeistert wurde.