Eine junge Frau im Gespräch mit einer anderen Person an einem modernen Tisch in einem Büro.
Sophie Stern im Gespräch mit John Siehoff von M&T: „Wir bieten den teilnehmenden Betrieben Tools, Content und Know-how, um sich modern, authentisch und fernab von Klischees zu präsentieren." (Quelle: M&T/Yvonne Schneider)

Interviews mit Branchenpartnern 2025-06-27T06:00:00Z Fachkräfte: „Wir bieten Tools, Content und Know-how”

Die Initiative „Metallbau[t] Zukunft“ will besonders gute Arbeitgeber des Metallhandwerks vereinen und eine starke und motivierte Gemeinschaft bilden. Eine Vielzahl von Angeboten und Workshops soll den Teilnehmern helfen, sich weiterzuentwickeln, mit Gleichgesinnten auszutauschen und passende Mitarbeiter zu finden. Als Consultant des von Schüco initiierten Netzwerks gibt Sophie Stern Einblick in die jüngsten Entwicklungen und erläutert den weiteren Ausbau der Angebote.

Ein Porträt einer lächelnden Frau in einem hellen Raum.

Vita

Sophie Stern

hat Computervisualistik und Design studiert und bringt ihre Expertise an den Schnittstellen von Technik, Gestaltung und Kommunikation in die Initiative „Metallbau[t] Zukunft“ ein. Im kleinen, schlagkräftigen Team innerhalb von Schüco werden die teilnehmenden Betriebe direkt betreut, außerdem wird gemeinsam die strategische Ausrichtung weiterentwickelt. Und die Zusammenarbeit mit Agenturen für Social Media, Webseite und Strategie koordiniert. Zusammen mit ihrer Kollegin kümmert sie sich um die Social-Media-Auftritte, frisch, modern und immer mit Blick auf die entsprechenden Zielgruppen. Ihr Ziel: das Potenzial des Metallhandwerks sichtbar machen und Lust auf die Zukunft der Branche wecken.

Zwei Personen in einem Gespräch an einem modernen Schreibtisch in einem Büro.
„Interessierte Betriebe können sich ganz unkompliziert über unsere Website registrieren", beschreibt Sophie Stern den leichten Zugang zur Initiative. (Quelle: M&T / Yvonne Schneider)

Welche konkreten Ziele verfolgt die Initiative Metallbau[t] Zukunft, und welche Herausforderungen im Metallbau möchten Sie damit angehen?

Metallbau[t] Zukunft versteht sich als strategische Brancheninitiative, wir möchten dem Metallhandwerk eine kraftvolle Stimme geben und neue Perspektiven eröffnen. Unsere Arbeit reicht von der Fachkräftesicherung über Unternehmensentwicklung bis hin zur Imagebildung. Die größte Herausforderung ist, dass viele Betriebe trotz hoher technischer Kompetenz wenig sichtbar sind, und das weder für neue potenzielle Arbeitskräfte noch in der öffentlichen Wahrnehmung. Genau hier setzen wir an, mit unserem Innovations-Netzwerk, auffälliger Kommunikation und einem klaren Fokus auf zukunftsorientierte Betriebe.

Seit diesem Jahr haben Sie Ihr Angebot erweitert. Welche neuen Services bieten Sie an?

Im Jahr 2025 wollen wir gemeinsam mit unseren Partnerbetrieben neue Wege gehen. Neben den bewährten Inhalten bieten wir jetzt quartalsweise wechselnde Workshops und Schulungen an, die Bausteine sind flexibel wählbar, sodass jeder individuell davon profitieren kann. Gleichzeitig hat das Thema Netzwerken an Bedeutung gewonnen, es ergibt einfach Sinn, die innovativen Arbeitgeber der Branche zusammenzubringen. Neu hinzugekommen ist außerdem ein Azubi-Austauschprogramm. Das Recruiting über unsere Webseite wurde ebenfalls optimiert. Zusätzlich erhalten die teilnehmenden Betriebe professionelle Foto- und Videoaufnahmen aus dem eigenen Unternehmen sowie verschiedene Vorteile für die eigenen Mitarbeitenden.

Die Branche leidet unter Fachkräftemangel. Welche Strategien setzen Sie ein, um junge Menschen für den Metallbau zu begeistern?

Wir stellen junge Menschen und ihre Perspektive konsequent in den Mittelpunkt. Besonders in Social-Media-Formaten möchten junge Menschen heute wissen, was ein Berufsfeld ihnen wirklich bietet. Deshalb bieten wir auch den teilnehmenden Betrieben Tools, Content und Know-how, um sich modern, authentisch und fernab von Klischees zu präsentieren. Wir sprechen aber auch gezielt erfahrene Fachkräfte und Quereinsteiger an, die sich eine neue Herausforderung wünschen.

Wie beeinflusst die Digitalisierung den Metallbau, und welche Chancen oder Risiken sehen Sie darin fürs Recruiting und für die Imagebildung des Metallhandwerks?

Digitalisierung verändert weit mehr als nur Produktionsprozesse. Sie beeinflusst auch entscheidend, wie neue Talente gewonnen werden können. Betriebe, die digitale Werkzeuge für eine smarte Arbeitsorganisation oder moderne Bewerbungsverfahren nutzen, wirken deutlich attraktiver auf junge Fachkräfte. Gleichzeitig besteht das Risiko, dass einzelne Betriebe bei dieser schnellen Entwicklung abgehängt werden. Wir helfen dabei, den Anschluss nicht zu verlieren. Unsere Workshops, Best-Practice-Beispiele und umsetzbaren Impulse bieten konkrete Unterstützung beim digitalen Wandel.

Welche erfolgreichen Projekte konnten Sie mit Metallbau[t] Zukunft umsetzen?

Ein Meilenstein war der Kick-Off der neuen Strategie 2025 mit circa 150 Teilnehmenden, ein Branchenevent, das Inspiration, Austausch und konkrete Impulse geboten hat. Jeder teilnehmende Top-Betrieb hat bei uns ein Arbeitgeberprofil. Zudem haben wir online reichweitenstarke Videoreihen mit jungen Metallbauenden etabliert und können ein Online-Nachhilfeprogramm für Azubis und Kinder der Mitarbeitenden zur Verfügung stellen. Diese Mischung aus direktem Support und öffentlichkeitswirksamer Sichtbarkeit macht unser Netzwerk einzigartig.

Eine Gruppe von drei Personen, die lächelnd in die Kamera schauen. Sie stehen vor einem modernen, hölzernen Hintergrund.
"Am meisten Freude macht mir der direkte Kontakt mit den Menschen in der Branche", sagt Sophie Stern - hier beim Interview mit Yvonne Schneider und John Siehoff von M&T. (Quelle: M&T / Yvonne Schneider)

Wie sieht die Zusammenarbeit zwischen Betrieben, Verbänden und Bildungseinrichtungen in Ihrem Projekt aus?

Wir arbeiten eng mit den Ausbildungsbetrieben zusammen und stellen beispielsweise Messestände mit unserem „Metal Masters”-Spiel zur Verfügung. Wenn ein Controller am Stand liegt, zieht das viel Aufmerksamkeit auf sich. Außerdem arbeiten wir gerade auf Hochtouren an einem Pilotprojekt für den Schulunterricht, denn der Austausch zwischen Wirtschaft und Bildung ist zentral, um langfristige Perspektiven zu bilden.

Inwiefern spielt Nachhaltigkeit eine Rolle in Ihren Aktivitäten für die Zukunft des Metallbaus, und welche Maßnahmen fördert Ihre Initiative in diesem Bereich?

Nachhaltigkeit ist für uns mehr als ressourcenschonende Produktion. Sie bezieht sich auch auf den langfristigen Umgang mit den Menschen in den Betrieben. Das betrifft Mitarbeitende in der Werkstatt ebenso wie auf der Baustelle oder im Büro. Wir fördern Maßnahmen, die zur Bindung von Mitarbeitenden, zu gesundem Arbeiten und zu guten Entwicklungschancen beitragen. Gleichzeitig zeigen wir, wie nachhaltig der Metallbau auch aus technischer Sicht ist. Robuste Materialien, langlebige Lösungen und echte Wertschöpfung gehören hier zum Alltag.

Wie können sich interessierte Unternehmen oder Fachkräfte an der Initiative beteiligen?

Interessierte Betriebe können sich ganz unkompliziert über unsere Website registrieren. Nach einem Betriebscheck durch unser unabhängiges Gremium wird geprüft, ob wichtige Standards erfüllt sind. Dazu zählen unter anderem verantwortungsvolle Mitarbeiterführung und Innovationsbereitschaft. Wer aufgenommen wird, profitiert vom Austausch im Netzwerk, von Veranstaltungen, von professioneller Kommunikation und von praxisnaher Unterstützung. Auch Fachkräfte haben über uns direkten Zugang zu attraktiven Arbeitgebern der Branche. So entfällt langes Suchen.

Welche von Ihren Aufgaben erledigen Sie persönlich besonders gern?

Am meisten Freude macht mir der direkte Kontakt mit den Menschen in der Branche. Ob bei Besuchen in den Betrieben, bei Veranstaltungen oder bei den persönlichen Betriebs-Checks – dieser Austausch ist sehr wertvoll. Es ist spannend zu erfahren, wo die konkreten Herausforderungen liegen. Im besten Fall können wir dafür eine Lösung anbieten. Besonders schön ist es, wenn wir Rückmeldungen erhalten, wie zum Beispiel: „So hätte ich mir das Metallhandwerk gar nicht vorgestellt.“ In solchen Momenten wissen wir, dass unsere Arbeit wirklich etwas bewegt.

zuletzt editiert am 24. Juni 2025