Seebrücke in Haffkrug: Für den Neubau der Seebrücke Haffkrug in der Lübecker Bucht wurde ein besonders zuverlässiger Korrosionsschutz benötigt, um diverse stählerne Bauteile vor dem herausfordernden maritimen Umfeld zu schützen.
Die neue Seebrücke Haffkrug erstreckt sich seit Ende September 2024 über das Wasser der Lübecker Bucht. Mit einer Länge von 230 Metern übertrifft sie nicht nur die 2022 abgerissene alte Seebrücke, sondern setzt auch neue Maßstäbe in Sachen Widerstandsfähigkeit und Langlebigkeit – wie Studien bei ähnlichen Projekten belegen. Doch hinter der eleganten Optik verbirgt sich ein anspruchsvolles Bauvorhaben, das den harten Bedingungen der Küste standhalten muss.
„Die salzhaltige Luft und das aggressive Meerwasser stellen besondere Herausforderungen an die verwendeten Materialien dar“, betont Maik Riedel, Key Account Manager beim Oberflächenspezialisten Zinq. „Deshalb kam bei diesem Projekt unsere Duro-Zinq-Stückverzinkung ins Spiel. Sie schützt die Stahlkonstruktion nicht nur zuverlässig vor Korrosion, sondern minimiert deren Wartungsaufwand auch jahrzehntelang.“ Stefan Milde, Werkleiter am Standort Landsberg/Halle, ergänzt: „Wir hatten es hier mit der Korrosionsschutzanforderung C5 zu tun – das bedeutet den höchstmöglichen Schutz. Damit bleiben die Stahlstrukturen auch unter extremen Bedingungen – egal ob an der Küste oder in Industriegebieten mit hoher Luftverschmutzung – über viele Jahre hinweg stabil.“

Zusammenarbeit auf höchstem Niveau
Im Winter 2023 startete der Neubau der Seebrücke Haffkrug. Ein doppelspitziger Seebrückenkopf mit einer Plattform für Fahrgastschifffahrten sollte das seeseitige Ende der Brücke markieren. Über 230 Tonnen Stahlbau wurden zwischen August 2023 und Juli 2024 bei Zinq in Landsberg/Halle in die flüssig-heiße Zinkschmelze getaucht. Für die nachhaltig vor Korrosion geschützten Bauteile ging es danach direkt weiter zur Strand-Baustelle. Marek Trznadel, Geschäftsführer Christmann & Pfeifer Industriebau, lobt die enge und reibungslose Zusammenarbeit: „Die Kooperation mit Zinq war wie immer partnerschaftlich und zuverlässig. Besonders beeindruckend war das reibungslose Zusammenspiel aller Gewerke vor Ort. So konnten wir den anspruchsvollen Zeitplan einhalten und das Projekt erfolgreich abschließen.“
Ein Ort für die Gemeinschaft
Die neue Seebrücke Haffkrug ist mehr als nur eine Verbindung zwischen Land und Meer – sie bietet Raum für Begegnungen und Veranstaltungen. Ein moderner Glaspavillon lädt zu Feierlichkeiten wie Trauungen ein, während der Holzbelag aus wetterbeständigem Bongossi-Holz der Brücke zudem eine warme, einladende Atmosphäre verleiht. Von der oberen Plattform lässt sich das maritime Treiben beobachten und durch eine Glasabdeckung die Schiffe beobachten, die eine Etage tiefer an- und ablegen.
Langzeitschutz durch Forschung und Prüfung belegt
Dr. Thomas Pinger, Leiter Forschung und Entwicklung bei Zinq, führt zur Dauerhaftigkeit verzinkter Stahlkonstruktionen aus: „Die Schutzdauer von Zinküberzügen kann man mittels normativ verankerter, allgemeiner Berechnungsansätze abschätzen. Im vorliegenden Fall konnten wir für das Ostseeklima aber zusätzlich auf Ergebnisse aus einer Langzeitauslagerung zurückgreifen, die von der Bundesanstalt für Wasserbau (BAW) an deren Bewitterungsstandort in Kiel mit Duro-Zinq-verzinkten Proben durchgeführt worden war. Dabei zeigte sich über fünf Jahre lediglich ein minimaler Verschleiß. Auf Basis dieses Leistungsnachweises ist die Dauerhaftigkeit der Stahlkonstruktion der neuen Seebrücke in Haffkrug für viele Jahrzehnte gesichert.“ Zinq/Gelsenkirchen testet seine Oberflächen kontinuierlich unter extremen Bedingungen und bietet den Kunden so langfristig Sicherheit.
Die Langlebigkeit der verzinkten Konstruktion minimiert den Wartungsaufwand und sichert der Gemeinde Scharbeutz ein Wahrzeichen, das auch noch kommende Generationen begeistern wird. Die Eröffnung der Seebrücke am 28. September 2024 wurde zu einem Fest für die gesamte Region und markierte den erfolgreichen Abschluss eines beeindruckenden Bauprojekts.