Der Gewinner des Deutschen Metallbaupreises 2015 in der Kategorie Fenster, Fassade, Wintergarten ist ein Wintergarten in Klosterkumbd von Schneider Metallbau aus Kastellaun. Eine Herausforderung war die Aufsatzkonstruktion.
Der Deutsche Metallbaupreis zeichnet außergewöhnlich kreative und innovative Objekte von Metallbauern aus, die getreu nach dem Motto des Preises „klug geplant, perfekt gebaut“ wurden. Der erste Platz in der Kategorie „Fenster, Fassade, Wintergarten“ ging an die Firma Schneider Metallbau aus Kastellaun für den freitragenden, sehr leicht wirkenden und funktional und ästhetisch bemerkenswerten Stahlwintergarten des Hotel-Restaurants „Birkenhof“ in Klosterkumbd.

Glaskuppel als Gestaltungselement
Die gesamte Konstruktion ist statisch sehr anspruchsvoll, weil frei stehend und deshalb aus Stahlbauhohlprofilen gefertigt. Der Wintergarten hat eine Grundfläche von zehn mal zehn Meter und ist zweiseitig an das Gebäude angeschlossen. Das Dach ist als Pyramide mit abgeschleppter Traufe ausgeführt.
Das zentrale gestalterische und konstruktive Element des Wintergartens ist die Glaskuppel mit einer Grundfläche von 5,50 mal 5,50 Meter. Sie besteht aus einem vierseitig umlaufenden Zargenrahmen aus zehn Millimeter dickem Stahlblech. In diesen Rahmen sind die Sparren und Rechteckrohre eingeschweißt.
Interessant ist die Lösung für den Sonnenschutz. Dafür wurde das Sonnenschutzsystem Micro-Shade in den Glaszwischenraum eingebaut. Es ist ein progressiv wirkendes System, dessen Einbauposition für jede Dachfläche individuell nach dem Sonnenstand berechnet wurde. Damit bedarf der Sonnenschutz keiner Pflege und ist für den Betrachter kaum wahrnehmbar. Zusätzlich hat die Kuppel noch vier Lüftungsflügel.
Stahl in Szene gesetzt
Der Einbau aller Dichtungen und Anschlüsse der Glasebene der Aufsatzkonstruktion wurde in der Werkstatt ausgeführt, um den engen Zeitplan zur Fertigstellung nicht durch Wettereinflüsse zu gefährden. Anschließend wurde die Konstruktion mit einem Schwerlast-Lkw auf die Baustelle transportiert und dort montiert. Die Bedingungen bei der Montage waren mit Temperaturen bis zu minus 15 Grad Celsius schwierig. Trotzdem erfolgte die Montage termin- und qualitätsgerecht. Das ist umso bemerkenswerter, weil die Fertigung und Montage in dem mittelständischen Stahlbaubetrieb in den Wintermonaten erfolgte und von der Auftragsvergabe bis zur Übergabe und Einweihung des Wintergartens weniger als vier Monate Zeit waren. Die zwei Außenseiten des Wintergartens wurden als Pfosten-Riegel-Fassade ausgeführt und mit zwei eingepassten Schiebeelementen und einer zusätzlichen Tür versehen. Auch wurden zur Belüftung zusätzliche Lamellenfenster integriert.
Durch die sehr prädestinierte landschaftliche Lage und die offene und leichte Konstruktion hat das Hotel-Restaurant eine ausgesprochen gelungene und von den Gästen begeistert angenommene Erweiterung bekommen. Die Jury ist der Meinung, dass der Wintergarten in ausgezeichneter gestalterischer, konstruktiver und fertigungstechnischer Qualität ausgeführt wurde und die Vorzüge des konstruktiven Werkstoffs Stahl in auszeichnungswürdiger Art und Weise hervorhebt.