Die transparente und reduzierte Konstruktion der „Archäologischen Vitrine“ in Aachen ermöglicht die behutsame Integration des Baukörpers in eine der beliebtesten Parkanlagen Aachens. Fotos und Grafik: Schneider Metallbau Kastellaun

Deutscher Metallbaupreis 2013-10-31T23:00:00Z Sieger in der Kategorie Stahlkonstruktionen 2013

Den M&T-Metallbaupreis 2013 in der Kategorie Stahlkonstruktionen gewann die „Archäologische Vitrine“ im Elisengarten in Aachen von der Firma Schneider Metallbau aus Kastellaun. Die Konstruktion wäre ohne eine exakte Montageplanung nicht denkbar.

Die außergewöhnliche, offene und transparente Edelstahlkonstruktion des Ausstellungspavillons der „Archäologischen Vitrine“ in Aachen hat die Firma Schneider Metallbau aus Kastellaun konstruiert, gefertigt, montiert und aufgebaut. Die interessante elliptische Konstruktion dient als Einhausung für die archäologischen Ausgrabungen aus rund 5.000 Jahren Aachener Stadtgeschichte, die an dieser Stelle in der Schichtung von verschiedenen Siedlungsstrukturen gefunden wurden.

Die Konstruktion wurde in der Werkhalle komplett vormontiert.

Eine offene Edelstahlkonstruktion umhüllt den notwendigen klimatischen gläsernen Raumabschluss. Sie bildet eine spannungsreiche Zwischenzone, die als behutsamer Übergang zur angrenzenden Parkanlage zum Verweilen und zur Auseinandersetzung mit der Stadtgeschichte einlädt. Die transparente Konstruktion der äußeren Hülle mit einer unregelmäßigen elliptischen Grundfläche von etwa 160 Quadratmetern besteht aus zwei Schichten sich diagonal überlagernder Edelstahlprofile. Für die gesamte archäologische Vitrine wurden 12.300 Kilogramm Stahl, 8.700 Kilogramm Edelstahl und 152 Quadratmeter Sicherheitsglas verwendet.

Mit hoher Genauigkeit geplant und gefertigt

Die Isometrie der „Archäologischen Vitrine“ zeigt, wie kompliziert die Konstruktion ist. Dabei ist eine detaillierte Montagplanung unbedingt erforderlich.

Eine besondere Herausforderung war die hohe Genauigkeit mit der gearbeitet werden musste, um die unregelmäßige elliptische Form und die Kombinationen der verschieden Materialien umzusetzen.

Der Tragrahmen für den Bodenaufbau besteht aus feuerverzinktem und duplexbeschichtetem Trapezblech (S235) und wurde mit Mikrobohrpfählen über der Ausgrabungsstätte platziert. Das Lamellentragwerk der äußeren Hülle setzt sich aus 140 Screen-Lamellen (fünfzig Millimeter mal 15 Millimeter) aus Edelstahl (Werkstoff 1.4462) zusammen, die als Laserteile gefertigt wurden. Die feuerverzinkte Dachkonstruktion aus S235 mit einem umlaufenden Edelstahlkranz (Werkstoff 1.4571) bildet den oberen Abschluss. Die vordere Dachkante wurde umlaufend mit einem horizontalen, einseitig eingespannten Übersteigschutz aus Verbundsicherheitsglas (VSG, zwanzig Millimeter) versehen. Von unten wurde die Dachkonstruktion mit feuerverzinkten und pulverbeschichteten Gittervollrosten bekleidet, die auch die Leuchten aufnehmen. Drei Pultdach-Lichtbänder (4.000 Millimeter mal 1.100 Millimeter) als linienförmig gelagerte betretbare Überkopfverglasungen ermöglichen den Einfall von Tageslicht.

Die raumhohen, absturzsichernden Vertikalverglasungen für den klimatisch abgeschlossenen Ausstellungsraum aus Verbundsicherheitsglas (24 Millimeter) wurden aufgrund der engen Platzverhältnisse von Hand eingebaut. Zu Revisionszwecken wurde zusätzlich eine raumhohe Ganzglastür integriert. Für alle verwendeten Gläser war eine Zustimmung im Einzelfall erforderlich.Technisch und gestalterisch sehr anspruchsvollDas Objekt wurde komplett in der Produktionshalle nach einem detaillierten Montageplan aufgebaut, anschließend in transportierbare Baugruppen demontiert und geteilt, per Schwertransport nach Aachen geliefert und dort wieder aufgebaut.

Mit der mit hoher Präzision und großem Vorfertigungsgrad hergestellten und sehr transparent wirkenden Konstruktion ist es hervorragend gelungen, eine historische Ausgrabungsstätte zurückhaltend und gleichzeitig einprägsam in das Stadtbild zu integrieren. Trotz der komplexen Ausführung wirkt die bauliche Hülle der Vitrine einfach und schlicht. Damit stehen die archäologischen Funde im Mittelpunkt. Sie erhalten mit Hilfe der Leichtigkeit und Langlebigkeit des modernen Werkstoffs Edelstahl einen angemessenen Rahmen.

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zuletzt editiert am 26. August 2021