Foto: Schrilz

Deutscher Metallbaupreis 2015-10-31T23:00:00Z Siegerobjekt in der Kategorie Stahlkonstruktionen 2015

Sieger in der Kategorie Stahlkonstruktionen wurde die Aussichtsplattform „Skywalk“ am Biggesee in Attendorn von der Firma Metall- und Tribünenbau Günter Schrilz aus Ascheberg-Herbern. Bei diesem Objekt spielt der Konstruktionswerkstoff Stahl seine Vorteile voll aus.

Der Sieg in der Kategorie „Stahlkonstruktionen“ des Deutschen Metallbaupreises 2015 wurde von der Jury der sehr leicht und transparent wirkenden und statisch sehr ausgewogenen Stahlkonstruktion der Aussichtsplattform am Bigge-Stausee in Attendorn zuerkannt, die die Firma Metall- und Tribünenbau Günter Schrilz geplant, gefertigt, montiert und aufgebaut hat. Das Objekt erfüllt im besten Sinne die Kriterien des Deutschen Metallbaupreises. Ein mittelständischer Stahlbaubetrieb hat eine spektakuläre Stahlkonstruktion in ausgezeichneter handwerklicher Qualität geschaffen, die eine Reihe von bemerkenswerten Besonderheiten aufweist.

Soweit wie möglich vorgefertigt

Eine Besonderheit an diesem Projekt ist die Lage. Der Skywalk entstand an einem Berg und befindet sich etwa neunzig Meter über der Oberfläche des neun Quadratkilometer großen Bigge-Stausees. Besondere Schwierigkeiten ergaben sich dadurch bei der Montage. Die Bauteile wurden in der Werkstatt soweit wie möglich vorgefertigt, mit einem Sattelzug angeliefert und die fünf insgesamt zwölf Tonnen schweren Stahlteile wurden dann in dem unwegsamen Gelände mit einem Hundert-Tonnen-Autokran unter komplizierten Bedingungen montiert.

Die runde Plattform aus verzinktem Stahl mit einem Durchmesser von acht Metern ist über einen zehn Meter langen ebenso leicht wirkenden Stahlsteg über die Baumwipfel hinweg zu erreichen. Die Plattform wird außen durch einen Ring aus Cortenstahlblech als Bekleidung umschlossen.

Das Haupttragrohr besteht aus insgesamt zehn Segmenten aus 355 mal 25 Millimeter dickem Rohr. Alle Bauteile wurden verschweißt (mit bis zu acht Lagen, Gesamtlänge der Schweißnähte etwa 280 Meter).

Schwierige Montage umgesetzt

Selbst das regnerische Wetter kann den Ausblick von der Plattform und die gute Stimmung des Siegers Günter Schrilz nicht trüben. Die Plattform wurde in der Werkstatt soweit wie möglich vorgefertigt (kleines Foto). Foto: M&T

In der Mitte der Plattform ist eine neun Meter lange Nadel aus Blech so installiert, dass sie aufrecht zu schweben scheint. Dieser Effekt wird noch durch die Beleuchtung bei Dunkelheit unterstrichen. Die Geländer sind aus Edelstahl.

Besondere Schwierigkeiten ergaben sich auch durch eine Verschiebung des Standorts der Plattform um 6,5 Meter nach Beginn der Arbeiten. Die veränderte Bodenbeschaffenheit erforderte eine neue Statik und der Steg musste um zwei Meter verlängert werden. Die Gesamtkonstruktion, die durch zwei Stützen und zwei Hauptträger gehalten wird, musste mit Torsionsrohren verstärkt werden.

Ein besonderer Effekt ergibt sich durch die nächtliche Beleuchtung von innen mit blauem LED-Licht, die von zehn Photovoltaik-Modulen gespeist wird.

Fazit: Flexibilität, Termintreue und Qualität

Die Jury ist der Meinung, dass das ausgezeichnete Objekt, das ein kleiner Stahlbaubetrieb in höchster gestalterischer, konstruktiver und handwerklicher Qualität umgesetzt hat, in eindrucksvoller Art und Weise die vielfältigen Möglichkeiten des Werkstoffs Stahl belegt. Diese Aussichtplattform, die in der Region inzwischen zum Besuchermagneten geworden ist, konnte in dieser Form nur mit dem Konstruktionswerkstoff des Stahlbauers umgesetzt werden. Das Objekt belegt in hervorragender Weise die Flexibilität, Termintreue und Qualität des handwerklichen Stahlbaus.

Youtube Video

Wir benötigen Ihre Zustimmung, um den Youtube-Service zu laden!

Wir verwenden einen Service eines Drittanbieters, um Videoinhalte einzubetten. Dieser Service kann Daten zu Ihren Aktivitäten sammeln. Bitte lesen Sie die Details durch und stimmen Sie der Nutzung des Service zu, um dieses Video anzusehen.

zuletzt editiert am 20. August 2021