Gewinner des Deutschen Metallbaupreises 2015 in der Kategorie Türen, Tore, Brandschutz ist eine spannend gestaltete Schiebetoranlage mit der passenden Einfriedung für ein Privathaus in Berlin von dem Berliner Metallgestalter Rafael Hohlfeld. Die Anlage bietet faszinierende Ein- und Durchblicke.
Der erste Platz in der Kategorie „Türen, Tore, Brandschutz“ des Deutschen Metallbaupreises 2015 wurde von der Jury einer zeitgemäß gestalteten Schiebetoranlage und der dazugehörigen Einfriedung für ein Privathaus in Berlin zuerkannt, die von der Firma Rafael Hohlfeld Metallgestaltung aus Berlin entworfen, konstruiert, gefertigt und montiert wurde. Die gesamte Anlage sollte in architektonischem Kontext zu dem Haus stehen, das sich durch eine reduzierte, hochmoderne und technisch orientierte Bauweise mit anthrazitfarbenen Klinkern und Glas auszeichnet. Die Vorgabe war ein „verspiegelter oder teilverspiegelter Zaun“. In enger Abstimmung mit dem Bauherrn und den Hochbau- und Gartenarchitekten ist ein sehr gelungener Entwurf für eine Einfriedung entstanden, der vom Preisträger in hervorragender gestalterischer und fertigungstechnischer Qualität umgesetzt wurde.
Höchste Verarbeitungsqualität bis ins Detail

Zu den Leistungen des Metallbauers gehörte unter anderem auch die Werkplanung inklusive der Beton-Fertigteilelemente für die Pfosten und die Elektroplanung (Leerrohre, Schalterdosen, Platzhalter für Briefkästen, etc.). Die gesamte Anlage besteht aus einer Zugangstür für die Einliegerwohnung, einem funkgesteuerten Zufahrtstor mit Unterflurantrieben, der Zugangstür, zwei Klingeltableaus mit integriertem Briefschlitz (vertikal) und den Zaunelementen zwischen den Betonpfeilern.
Das hochwertige Ambiente des Anwesens setzte den Maßstab und ließ nur höchste Verarbeitungsqualität bis ins Detail zu. Das bestimmende Gestaltungselement der gesamten Einfriedung sind die zwischen dem Ober- und Untergurt schräg gestellten Lamellen aus Edelstahl. Die Lamellen sind auf einer Seite verspiegelt (außen) und auf der Gegenseite (matt) geschliffen. Dadurch entstehen aus jedem Betrachtungswinkel verschiedene spannende Ein- und Durchblicke und der Zaun, die Türen und das Tor scheinen einerseits sehr transparent und durchsichtig und aus einem anderen Blickwinkel geschlossen und kompakt. Der durch die schräggestellten Spiegelflächen hervorgerufene Effekt ist verblüffend und löst die eigentliche Grenze des Zauns auf. Das „Dahinter“ und das „Davor“ vermischen sich und machen den Zaun fast immateriell.
Eine harmonische Gesamtanlage
Die Planung der teilverspiegelten Lamellen und die Schweißverbindungen mit den waagerechten Gurten erforderten eine besondere Vorbereitung, damit keine Anlaufarben durch die Schweißnähte auftreten. Dazu wurden die Blechprofile so gekantet, dass alle Schweißnähte innen und verdeckt liegen. Das hohe Gewicht der Türen und des Tores wurde mit selbst gefertigten Drehpunkten abgefangen, die über Druck- und Nadellager verfügen, um die radialen und axialen Lasten dauerhaft leichtgängig und wartungsarm abzuleiten. Die Drehpunkte sind fast vollständig verdeckt liegend. Sehr gelungen sind in den Betonpfeiler ein Klingeltableau mit Kamera, die Gegensprechstelle, die Klingel und der Durchwurfbriefkasten integriert.
Fazit: Erfüllt höchste Ansprüche
Die Jury ist der Meinung, dass dem kleinen Metallbaubetrieb mit dem ausgezeichneten Objekt eine elegante konstruktiv, sicherheitstechnisch und gestalterisch besonders hochwertige Lösung gelungen ist, die höchste Ansprüche an Schlichtheit und Detailgenauigkeit erfüllt. Bemerkenswert ist die harmonische Einheit der modernen Architektur des Hauses und der zeitgemäßen Gestaltung der Türen, des Tores und der Einfriedung.