Ein lächelnder Mann im Anzug steht auf einer Terrasse vor einem modernen Gebäude.
,,Unsere Kunden können sich vor allem auf eine Kombination von Kontinuität und Fortschrittsgedanken verlassen", sagt Bernd Hillbrands als Gründer von Orgadata. (Quelle: Orgadata)

Interviews mit Branchenpartnern 2025-09-27T08:27:05.135Z „Verlässlich im täglichen Einsatz“

Software: Seit der Akquisition von Orgadata durch den führenden Software-Anbieter Forterro ist einige Zeit vergangen. Grund genug für eine Zwischenbilanz: Welche Entwicklungen hat das Unternehmen seitdem durchlaufen, wie hat sich die neue Konstellation ausgewirkt – und wohin soll die Reise künftig gehen? M&T hat mit Bernd Hillbrands, Leiter des Forterro-Bereichs Windows & Doors, über Strategien, Kultur, Kundenbeziehungen und Innovation gesprochen.

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Bernd Hillbrands

ist Gründer von Orgadata und leitet heute innerhalb der Forterro-Gruppe den Bereich Windows & Doors. Seit rund drei Jahrzehnten prägt er die digitale Entwicklung der Fenster-, Türen- und Fassadenbranche. Unter seiner Führung wurde Logikal zum internationalen Standardwerkzeug vieler Fenster-, Türen- und Fassadenbauer. Sein Antrieb ist es, Handwerksbetriebe mit praxisnahen, innovativen Lösungen wettbewerbsfähiger zu machen – vom ersten Entwurf bis in die Fertigung.

Herr Hillbrands, beginnen wir mit einem Rückblick: Welche konkreten Veränderungen haben sich bei Orgadata seit der Akquisition durch Forterro ergeben?

Unsere Kunden können sich vor allem auf eine Kombination von Kontinuität und Fortschrittsgedanken verlassen. Wir entwickeln weiterhin Software für Fenster, Türen und Fassaden – das bleibt unser Kern. Gleichzeitig haben wir unsere internen Strukturen modernisiert. Klare Guidelines, eine stärkere Fokussierung im Produktmarketing und datenbasierte Entscheidungen sorgen für mehr Professionalität. Heute messen wir genauer, entscheiden fundierter und arbeiten dadurch insgesamt zielgerichteter. Für unsere Kunden bedeutet das: Sie profitieren noch stärker als bisher von stabilen Prozessen, verlässlichen Zeitplänen und Lösungen, die passgenau auf ihre Anforderungen zugeschnitten sind.

Welche Auswirkungen hatte die Einbindung in die Forterro-Gruppe auf Entscheidungsprozesse und den Arbeitsalltag bei Orgadata?

Unsere Entscheidungswege haben sich weiterentwickelt. Wir nutzen heute mehr und mehr innerhalb der Forterro-Gruppe abgestimmte Methoden, arbeiten datenbasierter und binden verschiedene Per-
spektiven strukturierter ein. Das gibt uns mehr Klarheit und Geschwindigkeit. Gleichzeitig bleibt unsere Nähe zum Handwerk zen-
tral – das ist ein fester Bestandteil unserer Arbeit und prägt unsere Entscheidungen weiterhin.

Und wie haben die Mitarbeitenden den Eigentümerwechsel aufgenommen?

Mit großer Offenheit. Wir haben von Anfang an auf Transparenz gesetzt: All-Hands-Calls, Newsletter, FAQ-Materialien und gemeinsame Veranstaltungen haben viel Sicherheit gegeben. Das hat Vertrauen geschaffen. Viele Mitarbeitende sehen die neuen Möglichkeiten inzwischen als zusätzliche Chance für ihre persönliche Entwicklung und gestalten den Weg aktiv mit. Für uns ist das ein starkes Signal: Die Menschen stehen hinter dem Kurs und treiben ihn mit eigener Energie voran.

Gab es spürbare Veränderungen in der Unternehmenskultur oder in der Zusammenarbeit zwischen den Standorten?

Unsere Kultur baut auf Verlässlichkeit und Kundennähe – das ist und das bleibt so. Neu ist, dass die Zusammenarbeit noch stärker in den Mittelpunkt rückt. Wir haben den Austausch über Abteilungen hinweg ausgebaut, nutzen neue Formate für Feedback und Wissenstransfer und können dadurch schneller auf Anregungen aus dem Markt reagieren. Das stärkt den Teamgeist und sorgt dafür, dass gute Ideen noch zügiger ihren Weg in die Praxis finden.

Logikal ist das Herzstück von Orgadata. Was bedeutet die neue Eigentümerstruktur für die Weiterentwicklung?

Logikal bleibt unser Flaggschiff. Neu ist, dass wir die Weiterentwicklung noch gezielter und schneller vorantreiben können. Cloud-Angebote, modulare Erweiterungen und Schnittstellen stehen dabei im Fokus. Wir wollen keine Einzellösungen, sondern integrierte Werkzeuge, die den gesamten Prozess abbilden – von der Planung bis zur Fertigung. So bleibt Logikal die Software, die alles verbindet. Und wie Sie wissen, liegt genau darin eine unserer großen Stärken: Wir denken Prozesse ganzheitlich und entwickeln Werkzeuge, die vom ersten Entwurf bis zum fertigen Element zuverlässig funktionieren.

Spüren Kunden schon konkrete Vorteile aus der Zugehörigkeit zu Forterro?

Wie bereits angedeutet, stand nach dem Closing zunächst Verlässlichkeit im Vordergrund – unsere Kunden sollten Kontinuität erleben. Heute sind wir dabei, zusätzliche Impulse aus der Forterro-Gruppe umzusetzen: moderne Technologien, erweiterte Entwicklungskapazitäten und eine breitere fachliche Basis. Für den Metallbauer bedeutet das: Unsere Lösungen entwickeln sich kontinuierlich weiter und bleiben dabei verlässlich im täglichen Einsatz. Wir achten darauf, dass Verbesserungen praxisnah umgesetzt werden und den Arbeitsalltag erleichtern. So verbinden wir Stabilität mit Zukunftsfähigkeit.

Welche Rolle spielt die internationale Ausrichtung von Orgadata unter dem Dach von Forterro?

Rund zwei Drittel unseres Umsatzes kommen bereits aus dem Ausland. Internationalität ist also längst ein Teil von Orgadata. Mit Forterro können wir diesen Kurs fortsetzen und gezielt weiterentwickeln. Zugleich bleibt die DACH-Region unser Kernmarkt. Entscheidend ist dabei: Forterro wie auch Orgadata verbinden internationale Erfahrung mit lokalem Wissen. Lösungen werden immer so entwickelt, dass sie zu den Bedürfnissen der Unternehmen in der jeweiligen Region passen – inklusive der spezifischen Arbeitsweisen und Produktionsmethoden vor Ort. Für unsere Kunden heißt das: ein Partner, der global aufgestellt ist und gleichzeitig die Besonderheiten des Handwerks vor Ort genau kennt.

Hat sich durch den Verkauf auch die Zielgruppenausrichtung verändert?

Nein, unser Fokus bleibt unverändert. Orgadata konzentriert sich klar auf digitale Lösungen für den Bau von Fenstern, Türen und Fassaden. Mit dieser Spezialisierung können wir die hohe Qualität liefern, die unsere Kunden erwarten. Innerhalb von Forterro sind wir als Experte für genau dieses Segment positioniert.

Welche Ziele verfolgen Sie mittelfristig – innerhalb der Forterro-Gruppe und für die weitere Positionierung von Orgadata?

Wir treiben in den nächsten Jahren Cloud-Lösungen voran, binden moderne Technologien wie zum Beispiel KI ein und setzen unseren Wachstumskurs fort. Entscheidend ist für uns dabei immer eines: Wie bereits gesagt sollen unsere Kunden künftig noch schneller, präziser und wirtschaftlicher arbeiten können. Darauf richten wir unsere Produktstrategie aus. Gleichzeitig bauen wir Strukturen auf, die es uns ermöglichen, Innovationen effizienter an den Markt zu bringen.

Wie stellen Sie sicher, dass Orgadata in der neuen Unternehmensstruktur seine Innovationskraft und Kundennähe bewahrt?

Wir ergänzen uns innerhalb der Gruppe sinnvoll: In einigen Bereichen – wie IT oder zentrale Services – nutzen wir die gemeinsamen Strukturen von Forterro, weil sie uns zusätzliche Stärke geben. Gleichzeitig bleiben die Kernfunktionen wie Vertrieb und Produktentwicklung im bestehenden Umfeld verankert – dort, wo das direkte Feedback der Kunden und die Nähe zum Handwerk den größten Einfluss haben. So verbinden wir die Vorteile einer größeren Organisation mit der gewohnten Kundennähe und Verlässlichkeit. Für unsere Kunden bedeutet das: der gewohnte direkte Draht zu uns, die vertrauten Ansprechpartner und die gleiche Verlässlichkeit.

Zum Abschluss ein Blick auf den Metallkongress in Würzburg: Welche Neuigkeit bringen Sie dort mit?

In Würzburg wird sich unser neuer Director Sales für den deutschen Markt vorstellen – ein wichtiger Schritt, um unsere Nähe zu den Kunden auszubauen. Außerdem halten wir einen Vortrag zum Thema „Wer abtippt, hat verloren – warum digitaler Austausch zählt“. Wir zeigen, wie Daten heute nahtlos von der Planung bis in die Fertigung fließen können – ohne Brüche und ohne Verluste. Denn wer noch abtippt, verliert Zeit, Präzision und Nerven. Genau hier setzen wir an: Wir machen den digitalen Vorsprung im Alltag nutzbar – für Betriebe jeder Größe. Wir zeigen, wie einfach digitale Zusammenarbeit geht, wie sie den Arbeitsalltag deutlich erleichtert und die Wettbewerbsfähigkeit stärkt.

zuletzt editiert am 27. September 2025