(Juli 2022) Sandvik Coromant hat zwei neue Mikrobohrer eingeführt, Walter stellt den DC118 Supreme für schwierige Bohranwendungen vor, Iscar bietet effiziente Lösungen für angetriebene Werkzeuge, Open Mind thematisiert auf der AMB Softwarelösungen für vernetzte Produktionsprozesse und der MES-/MOM-Spezialist iTAC Software unterstützt die Optimierung der Produktionsabläufe von Batterieherstellern mit der „iTAC.MOM.Suite“.
Hochwertige Mikrobohrer

Der wachsende Bedarf an kleinen elektronischen Bauteilen stellt Fertigungsunternehmen vor echte Herausforderungen, unter anderem beim Mikrobohren, bei dem Bohrungen mit einem Durchmesser von weniger als drei Millimeter hergestellt werden. Häufig müssen sehr kleine, komplexe Komponenten aus schwer zu bearbeitenden Materialien wie Inconel, rostfreien Stahl, Keramik und Titan gefertigt werden. Diese Werkstoffe kosteneffizient zu bearbeiten und gleichzeitig ein Höchstmaß an Qualität zu gewährleisten, birgt besondere Herausforderungen. Doch ohne mängelfreie Oberflächen können Luftfahrtkomponenten oder Glasfaserstecker nicht eingesetzt werden. Häufig weisen Mikrobohrer bei der Bearbeitung von zähen Werkstücken, etwa aus ISO-M-Materialien, eine unzureichende Standzeit auf. Hier schränken Design, Geometrie und die Werkzeugbeschichtung Leistung und Haltbarkeit erheblich ein.Um dieses Problem zu lösen, hat Sandvik Coromant zwei neue Mikrobohrer eingeführt: Coro-Drill 462 mit XM-Geometrie und Coro-Drill 862 mit GM-Geometrie. Beide Werkzeuge eignen sich optimal für Präzisionsbohrungen in kleinen Bauteilen, wie sie beispielsweise in der Medizintechnik, in der Luft- und Raumfahrt, im Automobil- und Maschinenbau, in der Elektronikindustrie und in der Uhrenfertigung erforderlich sind. Die Coro-Drill Mikrobohrer sind für die Bearbeitung aller ISO-Materialien – P, M, K, S, O und H – ausgelegt. Sie sind mit neuen Geometrien und mit verschiedenen Durchmessern und -längen erhältlich.
Überlegene Schrägeintaucher

Mit dem VHM-Bohrer DC118 Supreme begründet Walter eine neue Leistungsklasse für anspruchsvolle Anwendungen. Die „180°-Bohrer“ unterscheiden sich von gängigen VHM-Bohrern insbesondere durch ihre hohe Steifigkeit gegen Abdrängung, die gute Zentrierfähigkeit sowie vier Fasen, die eine sehr gute Führung nach dem Eintauchen ermöglichen. Ursächlich dafür ist unter anderem der Spitzenwinkel von 180 Grad. Er sorgt dafür, dass der DC118 Supreme hervorragend in schräge oder ballige Flächen eintauchen kann, weil der Bohrer an den Außenseiten schnell geführt und präzise zentriert wird. Gleichzeitig bleibt die Gratbildung äußerst gering. Eine Eckenschutzfase an den Schneidkanten schützt diese vor schnellem Verschleiß, was die Standzeit gegenüber Bohrern ohne Schutzfase deutlich erhöht. Die hohe Steifigkeit des Bohrers ist ein drittes Kriterium, das ihn im Markt differenziert. Sie resultiert aus dem flachen 15-Grad-Spiralwinkel, der Abdrängungskräfte minimiert und beim Schrägeintauchen für hohe Stabilität und Präzision sorgt.
Ursprünglich zum Pilotieren von Tieflochbohrungen bei Kurbelwellen konzipiert, sind die aktuellen Bohrer-Varianten des DC118 Supreme inzwischen in allen Werkstoffen und Bauteilen universell einsetzbar. Sinnvolle Einsatzfälle sind, neben Bohrungen in schräge oder runde Flächen, auch Anwendungen mit flachem Bohrungsgrund (zum Beispiel für Gewinde), Bauteile mit unebener Oberfläche (zum Beispiel durch Schmiedehaut) oder auch Brillenbohrungen.
Angetriebene Werkzeuge

Ist von angetriebenen Werkzeugen die Rede, ist oft der erste Gedanke: Der Schwerpunkt liegt auf dem Werkzeughalter, der die Standard-Rundwerkzeuge mit ihren relativ kleinen Abmessungen trägt. Tatsächlich ergibt sich aus der Vielfalt an Revolvern, Gegen- und Frässpindeln in Multitasking-Maschinen und Drehbänken mit diesen Werkzeugen eine breite Palette von Werkzeughaltesystemen mit unterschiedlichen Adaptionen.
Verschiedene Ausführungen von Werkzeugrevolvern und Gegenspindeleinheiten sowie der begrenzte Arbeitsraum erfordern in vielen Fällen maßgeschneiderte Werkzeuglösungen. Das trifft vor allem dann zu, wenn diese Lösungen kompakter dimensioniert sind und in Langdrehautomaten und kleinen bis mittleren Mehrspindel-Maschinen zum Einsatz kommen. Bei leistungsstarken schweren Mehrspindel- oder Multitaskmaschinen, auf denen große, komplexe Teile mit vielen großformatigen Standardwerkzeugen gefertigt werden, sind kompakte Werkzeuglösungen seltener der Fall.
Metallverarbeitende Betriebe, die Mehrspindel- und Langdrehmaschinen im Einsatz haben, sind damit in erster Linie an neuen, vielseitigen Schneidwerkzeuglösungen interessiert, die sie leicht in verschiedene Werkzeughaltesysteme integrieren können. Dazu hat Iscar neue Produktlinien entwickelt, zum Beispiel die kürzlich eingeführte Neologiq-Reihe für die intelligente Zerspanung.Kürzlich stellte Iscar auch die Baureihe Swissgrip vor, ein System zum Ab- und Einstechen mit äußerst schmalen Stechbreiten von 0,6 bis 1,2 Millimetern. Damit spart der Anwender Rohmaterial, weil er mehr Teile aus einer Stange fertigen kann.
Swisscut XL ist ein System, das sich für das Ab- und Einstechen sowie das Stechdrehen bei großen Schnitttiefen von bis zu zehn Millimetern eignet. Ein Werkzeug aus dieser Reihe ist mit einer langen und äußerst stabilen Wendeschneidplatte mit zwei Schneiden für Stechtiefen bis zehn Millimeter ausgerüstet, die mit zwei Schrauben sicher befestigt ist.
Vernetzte Produktionsprozesse

Open Mind Technologies stellt vom 13. bis 17.September 2022 in der Halle 2 am Stand B20 der Messe Stuttgart gemeinsam mit der Hummingbird Systems aus. Dies unterstreicht nicht nur die strategische Partnerschaft zwischen dem CAD/CAM-Hersteller und dem Anfang des Jahres übernommenen MES-Anbieter: Unter dem Motto „Create the future of Manufacturing together“ thematisieren Open Mind und Hummingbird die Rolle von CAM in vernetzten Produktionsprozessen.
Das Zusammenspiel eines CAM-Systems mit einem MES oder anderen IT-Systemen wie PLM oder der Werkzeugverwaltung wird immer wichtiger. Vernetzung und Kommunikation ohne Medienbrüche sind Grundvoraussetzungen für Prozessoptimierungen im Sinne der Digitalisierung. Welchen Beitrag Hyper-Mill zu einer vernetzten Fertigung leisten kann, erfahren Besucher der AMB am Stand von Open Mind und Hummingbird. So trägt die Integration von CAM-System und MES zu einer effizienten und agilen Planung, Steuerung und Automatisierung bei. Alle produktionsbezogenen Daten stehen jederzeit überall im Unternehmen zur Verfügung und Nutzer profitieren von einem einheitlichen Fertigungsmanagement.Von besonderer Bedeutung bei der Vernetzung mit anderen Systemen entlang der Prozesskette ist die bidirektionale Kommunikation mit den Steuerungen von Werkzeugmaschinen. Hyper-Mill Virtual Machining schließt die Lücke zwischen CAM-System und realer Maschinenumgebung. Kann die CAM-Software mit einem Digitalen Zwilling der realen Bearbeitungssituation arbeiten, erschließen sich neue Möglichkeiten für das sichere Generieren, Optimieren und Simulieren des NC-Codes. Ein beeindruckendes Beispiel dafür ist Hyper-Mill Best Fit, eine neuartige Bauteilausrichtung für die Weiterbearbeitung gegossener, geschweißter oder additiv gefertigter Bauteile. Hierbei wird nicht wie bisher die Aufspannung an das NC-Programm angepasst, sondern das NC-Programm passt sich an die Realität im Arbeitsraum an.
Optimierte Fertigungsprozesse

Die Nachfrage nach Komponenten für Elektroautos und alternative Antriebe steigt kontinuierlich. Die Anforderungen an die Fertigung von Batterien, E-Motoren und Leistungselektronik wachsen. Große Herausforderungen stellen sich unter anderem in der Produktion der Batterietechnik. Denn verschiedene Zelltypen wie Lithium-Ionen-Batteriezellen, Wasserstoff-Brennstoffzellen und weitere Zellarten müssen von Herstellern sicher und effizient produziert werden, damit diese mit der rasanten Marktentwicklung Schritt halten können. Der MES-/MOM-Spezialist iTAC Software unterstützt die Optimierung der Produktionsabläufe von Batterieherstellern mit der „iTAC.MOM.Suite“.„Einige Hersteller arbeiten aktuell häufig noch mit Insellösungen in der IT-Produktionssteuerung, die auf einzelne Prozesse fokussiert sind, jedoch keine ganzheitliche Lösung für sowohl vor- als auch nachgelagerte Abläufe darstellen“, erklärt Martin Heinz, Vorstand der iTAC Software.Das Fertigungsmanagementsystem „iTAC.MOM.Suite“ ist in der Lage, alle Prozesse end-to-end abzubilden. Es unterstützt sowohl die Abbildung als auch die Steuerung und Planung des gesamten Produktionsprozesses sowie die Traceability in einer Lösung.
Die Reporting-Tools der iTAC. MOM.Suite“, wie der „iTAC.BI.Service“ und das Quality-Management, stellen Analyse- und Reporting-Funktionen für alle produktbezogenen Qualitätsdaten bereit. Somit wird die Qualität der Elektroden im gesamten Prozess bewertet und analysiert.