(Juli 2021) Als vielleicht wichtigster Versicherer des Handwerks ist die Signal Iduna derzeit besonders gefordert. Lesen Sie, wie Ansgar Focke als Zielgruppendirektor Handwerk im Interview mit Yvonne Schneider die vielen Projekte und Angebote beschreibt, mit denen das Unternehmen mit Sitz in Dortmund und Hamburg das Handwerk optimal absichern möchte.
Welche Eigenschaften schätzen Sie an Betrieben des Metallhandwerks?
Das Metallhandwerk ist traditionsreich, unglaublich vielfältig und innovativ. Viele Betriebe werden seit mehreren Generationen von den Inhaberfamilien geführt. Ein starkes Gewerk mit Zukunft.
Was waren und sind die wichtigsten Hauptaufgaben der Signal Iduna bei der Unterstützung des Metallhandwerks während der Pandemie?
Als Versicherungspartner des Handwerks war es uns ein wichtiges Anliegen, die Betriebe durch diese unsichere Zeit zu begleiten. Das gilt nicht nur für das Metallhandwerk. Wir haben durch verschiedenen Sondermaßnahmen versucht, einerseits den dringend notwendigen Versicherungsschutz zu erhalten und andererseits die Liquidität der Betriebe zu stärken. Zudem haben wir gegenüber den Verbänden und Innungen unsere Zusagen der werblichen Unterstützung bekräftigt.
Wo war und ist diesbezüglich Ihr Unternehmen besonders innovativ?

Ein echter Mehrwert ist, dass wir mit fast 3.000 Signal Iduna-Agenturen vor Ort sind und unsere Kunden kennen und betreuen. Das ermöglichte auch viele individuelle Einzellösungen, um dem Betrieb vor Ort in der Krise zu helfen. Neben digitalen Innovationen wie der Online-Remote-Beratung, digitalem Schadensmanagement und unserer neuen Kunden-App setzen wir auch weiterhin auf die persönliche Betreuung vor Ort. Beides zusammen schätzen unsere Kunden sehr.
Wie hat sich die Marktentwicklung 2020 und 2021 für die Signal Iduna dargestellt?
Wir haben bereits vor drei Jahren massiv in unsere digitalen Strukturen, in Prozessoptimierung, branchenbezogene Produkte sowie eine gesteigerte Beratungsqualität investiert. Zu Beginn der Pandemie haben wir so innerhalb von wenigen Tagen den Service und die Beratung komplett digital durchführen können. Das kam gut bei unseren Kunden an, weil wir trotz Lockdown und Homeoffice-Regelungen ununterbrochen erreichbar waren. Nach der ersten Welle konnten wir einen erheblichen Zuwachs an neuen Kunden verbuchen. Tatsächlich hat sich gerade im Handwerk und im Handel herumgesprochen, dass wir den Betrieben in der Krise schnell geholfen haben. Zum einen durch Liquidität erhaltende Maßnahmen und zum anderen durch eine schnelle Auszahlung von Leistungen, etwa in der Betriebsschließungsversicherung. Insgesamt haben wir 2020 mit einem Zuwachs abgeschlossen. Auch für 2021 sind wir optimistisch. Unsere Initiativen wie www.handwerk-ist-zukunft.de kommen im Markt sehr gut an.
„Handwerk ist Zukunft“, was ist das für einen Initiative?
Wir sind im Handwerk fest verwurzelt. Daher haben wir uns zum Unternehmensziel gemacht, nicht nur ein Versicherungsanbieter zu sein, sondern uns mit allen Facetten der verschiedenen Gewerke beschäftigt. Wir wollen Teil der Lösung sein. Wir hören zu, um zu verstehen, was den Metallbetrieb und die Branche bewegt.Wir unterstützen bei dem Prozess der Digitalisierung, um vorhandene Potenziale noch besser auszuschöpfen und mit den passenden Lösungen den Arbeitsalltag des Handwerkers spürbar zu erleichtern. Das beginnt mit einer intensive Forschungsphase, in der wir durch Tiefeninterviews mit Metallhandwerkern, Besuchen in den Betrieben und dem Austausch mit den Verbänden und Innungen ein sehr detailliertes Gesamtbild der Branche und des Arbeitsalltags bekommen. Diese wichtigen Erkenntnisse münden schließlich in passgenauen Versicherungsprodukten und digitalen Mehrwerten zur Optimierung von Prozessen in den Betrieben. Das geht weit über das eigentliche Versicherungsthema hinaus. Wir wollen Teil der Lösung sein. Schauen Sie doch mal vorbei auf der Seite handwerk-ist-zukunft.de
Wie stellen Sie die Weichen für eine erfolgreiche Marktbearbeitung?
Durch unsere Fokussierung auf das Handwerk insgesamt und das Metallhandwerk im speziellen schaffen wir ein einmaliges Angebot aus Produkt, Service, digitalen Mehrwerten und regionalen Fachberatern. Dazu kommen das tiefe Wissen und Verständnis über das Gewerk – ein echtes Zukunftspaket.
Was sind derzeit die besonderen Herausforderungen für die Signal Iduna?
Die Digitalisierung ist kein Projekt, sondern ein Dauerprozess der Veränderung von Produkten, Services, Lösungen und Prozessen. Ein über hundertjähriger Konzern ist wie ein Supertanker. Diesen Garanten für einen klaren Kurs reichern wir aktuell mit Schnellbooten an. Dadurch werden wir beweglicher, innovativer und können uns schneller auf neue Situationen und einen sich ständig verändernden Markt einstellen.Die Weiterentwicklung der Signal Iduna gelingt uns besser als erwartet und verschafft uns schon jetzt messbare Marktanteile. Unser Ziel ist es, im Metallhandwerk das beste Gesamtpaket für die Betriebe bereitzustellen und Marktführer im Bereich Versicherungen, Finanzen und digitalen Mehrwerten zu werden.
Wo liegen die Alleinstellungsmerkmale und Vorteile Ihrer Angebote für den Metallbauer?
Durch unsere neue Struktur und der konsequenten Ausrichtung auf das Handwerk verfügen wir über einen erheblichen Wettbewerbsvorteil. Zudem haben wir an Entwicklungsgeschwindigkeit gewonnen, was innovative Lösung hervorgebracht hat. Als Beispiel nenne ich unsere nagelneue Inhaberausfallversicherung.
Was macht die Inhaberausfallversicherung so besonders?
Gerade im Handwerk hängt viel an dem Inhaber, der Inhaberin oder einer bestimmten Schlüsselperson. Wir versichern jetzt den Ausfall dieser Person durch Krankheit oder Unfall. Ziel muss sein, den Betrieb aufrecht zu erhalten und finanzielle Einbußen aufzufangen. Das ist neu und gibt es so im Markt noch nicht. Die Idee ist durch die Befragung von Handwerkern und deren mitarbeitenden Familienmitgliedern entstanden. [Anmerkung der Redaktion: siehe dazu auch die Seiten 67 und 69 in dieser Ausgabe]
Welche Aufgaben machen Sie in Ihrem Unternehmen besonders gern?
Ich bin die Schnittstelle zwischen den Handwerksverbänden, Verlagshäusern und unseren internen Teams. Es macht mir Spaß Menschen zusammen zu bringen, um gemeinsam an etwas Neues zu erschaffen und Gutes zu bewahren. Ich habe den persönlichen Kontakt in den letzten Monaten sehr vermisst. Und hoffe deshalb, dass wir spätestens bei der Jurysitzung zum Deutschen Metallbaupreis wieder persönlich miteinander in den Austausch kommen können. Spannende Antworten, etwa auf Fragen zum Versicherungsportfolio zur Digitalisierung und zur Nachhaltigkeit, finden Sie online auf unserer Seite www.mt-metallhandwerk.de/interviews-mit-branchenpartnern.
Hintergrund

Die Signal Iduna und Ansgar Focke
Die Signal Iduna-Gruppe mit Sitz in Dortmund und Hamburg ist ein Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit, der 1907/08 durch selbstständige Handwerker und Kaufleute in Dortmund und Hamburg gegründet wurde. Vorstandsvorsitzender ist Ulrich Leitermann, der rund 10.000 Mitarbeiter und 2.800 Agenturen im Exklusivvertrieb führt. Die Signal Iduna ist Mitglied im ZDH in der Dritten Gruppe, Kooperationspartner des Bundesverbands Metall und Partner des Deutschen Metallbaupreises.Ansgar Focke ist seit 2017 Zielgruppendirektor Handwerk bei der Signal Iduna-Gruppe. Vorher war er dort Regionalleiter Ost und von 2008 bis 2017 Landtagsabgeordneter in Niedersachsen. Focke ist 39 Jahre alt, verheiratet mit einer Handwerksunternehmerin, mit der er zwei gemeinsame Kinder hat. Er ist zuständig für die Betreuung des Handwerks auf Bundesebene und Mitglied in der Jury des Deutschen Metallbaupreises.