13 Tonnen schwer, sechs Meter hoch und noch einmal doppelt so lang: Das Riesenfahrrad nebst Fahrer vor dem Haupteingang des Erlebnis-Museums Energeticon in Alsdorf/NRW ist Kunstwerk und Eyecatcher zugleich. Es befindet sich auf dem Gelände der ehemaligen Grube Anna II, in unmittelbarer Nähe zu den drei älteren Gebäuden Schmiedegebäude, Fördermaschinenhaus des Eduardschachtes und dem Kauengebäude, die heute zum Energeticon gehören. Dessen Ziel ist es, eine Brücke zwischen Bergbaugeschichte und erneuerbaren Energien zu schlagen. Ende März 2023 hatte das Team von Metalldesigner Jörg Bontenbroich das auffällige Objekt in nur zwei Tagen installiert, zuvor hatte der Zinq-Standort Alsdorf die Grundlage für einen dauerhaften Außeneinsatz geschaffen und das Tauchen einzelner Komponenten in die 450 °C heiße Zinkschmelze übernommen.

Jörg Bontenbroich, Meisterdesigner, Metallbaumeister und Geschäftsführer der Firma Bontenbroich, ist genau wie seine Auftraggeber zufrieden mit dem Ergebnis, er erzählt: „Wir haben 2020 an der Ausschreibung teilgenommen und im Frühjahr 2021 den Auftrag bekommen. Das Seilscheibenfahrrad ist das wohl auffälligste Objekt, das zum Gesamtkonzept „Schwarzes Gold“ gehört, eine Fahrradschleife, die den Gästen mit Rast- und Erlebnisräumen besondere Ereignisse und Geschichten rund um das älteste Steinkohleabbaugebiet hier im ehemaligen Aachener Revier näher bringen soll. Gleichzeitig steht es vor dem Eingang des Energeticon, dem Energie-Erlebnis-Museum, in dem auch die Tourist-Info untergebracht ist und ist damit auch willkommener Eyecatcher.“
Um den Blick auf die denkmalgeschützten Gebäude nicht einzuschränken, wurde laut Bontenbroich die Haltung des Radfahrers noch einmal gegenüber dem ursprünglichen Vorschlag angepasst und der Rücken des Fahrradfahrers etwas mehr nach vorne geneigt. „Die Arme, die Beine, der Rücken und der Kopf wurden bei uns in Alsdorf mit Duro-Zinq stückverzinkt, der Rücken als Einzeltauchung“, erzählt Marcel Gruijters, Werkleiter am Standort Alsdorf. „Hinsichtlich einer feuerverzinkungsgerechten Konstruktion hatten wir im Vorfeld Gespräche mit Herrn Bontenbroich, die passgenauen Bohrungen sorgten dann auch für einen reibungslosen Zu- und Durchlauf der Flüssigkeiten während des Verzinkungsprozesses.“

Danach erfolgte der Feinputz der Einzelkomponenten und die Ausführung in Wunschoptik, dem Farbton DB 703, einem dunkelgrauen Eisenglimmerlack. Auch hierfür spielten wieder die Gebäude des Energeticon eine Rolle, denn man orientierte sich an der Farbgebung der dortigen Fensterrahmen. Die zwei „Reifen“ bilden trotz kontrastreicher Optik ein gelungenes Miteinander mit dem Rest des Kunstobjekts: Dafür wurden zwei Original-Seilscheiben des Fördergerüsts Eduardschacht, der 1994 abgerissen wurde, verwendet und in dem Boden verankert.
Bontenbroich lobt: „Wir haben nicht nur bei diesem anspruchsvollen Objekt wieder hervorragend mit Zinq zusammengearbeitet. Auch entlang des weiteren Fahrradwegs haben wir gern auf Langlebigkeit à la Zinq gesetzt: So sind noch 18 kreisrunde „Rahmen“ für Erklärungstafeln von uns entworfen und ebenfalls in Alsdorf vor Korrosion geschützt worden.“ Darüber hinaus lassen sich auf der Fahrradtour übrigens noch weitere interessante Objekte aus dem Hause Bontenbroich ausmachen – nicht nur deshalb sei jedem das Entdecken der Fahrradschleifen durch Alsdorf und Umgebung hiermit ans Herz gelegt.